Des Bloggers Methadon

Blogger - zumindest alle, die ich kenne - sind Kommentarjunkies. Sie freuen sich über jeden Kommentar, vor allem am Anfang ihrer Bloggerkarriere. Wer nicht täglich viel zu viele Kommentare bekommt, weicht auf die Ersatzdroge aus: Statistiken! Klicks, Besucher, Pageviews - es gibt viele dieser Art und fast alle eignen sich, um die Zeit bis zum nächsten Kommentar zu überbrücken.

Ich habe mich bereits ausführlich über Statistiken des alten Blogs ausgelassen, aber der heutige Webmaster-Friday beschäftige sich nochmal damit, also warum nicht? Früher - so habe ich im alten Post bereits gezeigt - hatte ich verschiedene WordPress-Plugins im Einsatz, die sich einzig darin einig waren, sich uneinig zu sein. Das eine zeigte 10 Mal so viele Besucher wie das andere oder sogar noch mehr.

Mit dem Wechsel auf einen anderen Server musste ich leider Piwik aufgeben und zu Google Analytics wechseln. Das war nicht weiter schlimm, denn wenigstens diese beiden Tools zeigten nahezu identische Zahlen. Wo wir gerade beim Wechsel sind: Mit MovableType bekomme ich wesentlich mehr Traffic von Google & Co. geschenkt, wobei der restliche Traffic konstant geblieben ist. Das mag mit den wesentlich schnelleren Zugriffszeiten zusammenhängen oder es hat vollkommen andere Gründe - keine Ahnung.

Mich interessiert (natürlich nach den Kommentaren) nur eine Kennzahl: Die Anzahl der gestrigen Besucher. Dabei habe ich mein persönliches Wunschlimit, das ich jeden einzelnen Tag erreichen möchte und meist auch schaffe. Vielleicht wird ist es an der Zeit, mein "Zufrieden"-Limit etwas hochzusetzen, um wieder eine Herausforderung zu haben.

Interessant finde ich, dass sich meine Zahlen meist entgegen der Logik entwickeln: An heißen Sommertagen steigen sie meist und in der - ausnahmsweise logischerweise - schwachen Sommerferienzeit, in der sie immer ums Limit pendelten, waren sie meist unter dem Limit, wenn ich gebloggt habe und darüber, wenn ich an einem Tag nichts geschrieben habe.

Seitdem mein Buch erschienen ist, suchen regelmäßig Leute nach meinem Namen oder dem Blog, manchmal auch nach dem Buchtitel. Ich bilde mir ein, das diese Besucher ohne Buch nie vorbeigeschaut hätten, vielleicht sogar nie einen Blog gelesen hätten.

Insgesamt bleibe ich aber dabei: Statistiken sind schön zum Selbstbetrug, aber die tatsächliche Aussagekraft ist gering. Sicherlich sind Zahlen der gleichen Zählmethode in etwa vergleichbar, aber viel wichtiger als die absoluten Werte, ist die Tendenz: Wird es im Schnitt über mehrere Tage mehr oder weniger?