Seitenanfang

Blog-Battle #14: Gift

Nach einigen weniger beliebten Begriffen wird es dieses Mal wieder einfacher beim Blog-Battle, denn das Thema der Woche lautet: Gift. Das ist - glaube ich zumindest - die erste Woche in der ein englisches Wort als Vorgabe gegeben wurde.

1324719505_presentblueGift bedeutet übersetzt so viel wie Geschenk. Vielleicht wollte Ichigo uns mit dem Wort beschenken und hat aus diesem Grund ihre Tat gleich zum Gegenstand des Blog-Battle gemacht. Vielleicht sieht sie auch den ganzen Blog-Battle als Geschenk an die Menschheit. Vielleicht klärt sie uns in ihrem Battle-Post auf - ich bin gespannt.

Neuerdings scheinen Zitate aus rennomierten Referenzquellen zur Pflicht in Battle-Posts zu werden, also lasse ich an dieser Stelle total ohne Überleitung einfach mal die höchstoffizielle Definition des Geschenks einfließen:

(1) Eine Zuwendung, durch die jemand aus seinem Vermögen einen anderen bereichert, ist Schenkung, wenn beide Teile darüber einig sind, dass die Zuwendung unentgeltlich erfolgt.

Zu finden ist diese im ersten Buch des Maas(e) BGB als Paragraph fünfhundertsechzehn. Zwei Paragraphen weiter findet sich übrigens die Einschränkung, dass ein Geschenk die notarielle Beurkundung des Versprechens erfordert. Man stelle sich das einmal praktisch vor: Bei jedem Kindergeburtstag müsste ein Notar anwesend sein, um die rechtsgültige Schenkung eines jeden Geschenkes zu beurkunden. Fördert den Spaß an der Sache bestimmt grenzenlos. Oder die Kinder schlafen ein bevor das zweite Geschenk beurkundet ist.

Glücklicherweise denkt selbst der Gesetzgeber zuweilig pragmatisch und ergänzt im folgenden Absatz: Der Mangel der Form wird durch die Bewirkung der versprochenen Leistung geheilt. Wenn etwas also einer Formkrankheit leidet, kann es dadurch geheilt werden, dass es unentgeldlich verschenkt wird. Falls es danach immernoch krank ist - kann man dann eigentlich das Justizministerium verklagen?

Aber zurück von der Theorie zur eher praktischen Seite: Vom Geschenk ist es nicht weit zum Pferd, in dessen Mund sich jeder Blick verbietet, wenn es denn selbst das Objekt ist, das ohne Gegenleistung in beiderseitigem Einvernehmen den Besitzer gewechselt hat - also verschenkt wurde. Vermutlich geht der Spruch auf die alten Griechen zurück, die Trojaner hätten ihn vermutlich als Einem geschenkten Gaul schaut man in den Bauch durch das Maul überliefert. 

Ein Geschenk kann also nicht immer nur positiv sein, manchmal kann es die Beschenkten regelrecht vergiften. Man verzeihe mir die Denglische Wortspielerei, aber so vieldeutig können Wörter sein: In der einen Sprache freut man sich darüber und in der nächsten sprengt das gleiche Wort die beste Party. Da kann man nur hoffen, dass jeder Deutsche, der das neue englische Königskind mit einem Präsent begrüßen möchte, nicht beide Sprachen verwechselt und zur Geburt ein Fläschchen Blausäure schickt.

1325105161_giftSelbige wurde vor ein paar Jahren von einem Asiaten absichtlich aus rein wissenschaftlichem Interesse geschluckt. Er wollte wissen, wie sie schmeckt und war tatsächlich noch in der Lage, den Geschmack zu dokumentieren, bevor er... sagen wir einfach "für weitere Tests nicht mehr zur Verfügung stand".

Die Liste der toxischen Substanzen ist quasi endlos und nicht wenige davon werden freiwillig und regelmäßig sich selbst eingeschenkt. An erster Stelle steht verbrannter Tabak, bald danach folgt nicht selten ein anderer, ziemlich teurer und genau auf die Person abgestimmter Giftmix. Diesen - genannt Chemotherapie - nimmt der vorherige Tabakkonsument dann meist auch mehr oder weniger freiwillig.

Sollten sie die giftige Woche überlebt haben, empfehle ich folgende Toxine für die Weiterbehandlung:

1. Schakalogikum
2. Ichigo Komorinia
3. Caleum Pectus
4. Indubioproreatis
5. Chelseanin
6. Blausüße
7. Königswasser (und jetzt sag keiner, das sei nicht toxisch wenn man es trinkt!)

 

7 Kommentare. Schreib was dazu

  1. Schakal

    Sehr amüsanter Beitrag. Auf die Idee wär ich nie gekommen. 1+

  2. Ganz anders als erwartet aber irgendwie zu erwarten bei dir ;)
    Eine 1.

  3. Sehr amüsanter Beitrag, mir'se das gefallen sehr. 1+. Danke, für das heutige Lachen.

  4. wunderbar kreativ, sehr lustig geschrieben! 1++

    An die englische Bedeutung habe ich übrigens gar nicht gedacht - und das obwohl mir bei der Suche nach passenden Trennlinien lauter Geschenkpakete angeboten wurden xD

  5. Es gibt aber auch im Deutschen die Bezeichnung Gift für ein Geschenk, aber immer weiter im Verschwinden, da nicht mehr üblich. Die Mitgift zum Beispiel.

    Bekommst eine 2+

  6. Ich hatte auch erst überlegt, irgendwas mit Geschenk zu schreiben, aber da streikte meine kreative Ader :D
    Die giftigen Mitstreiter sind natürlich auch super, glatte 1

  7. Hehe, nachdem ich mit meinem Beitrag fertig war kam mir noch so die Überlegung dass man es auch absichtlich mit dem englischen Gift "fehlinterpretieren" könnte und hab deswegen noch ein passenden Bild eingebaut ohne es weiter zu erwähnen.
    Wie ich sehe hatten wir beide die gleiche Idee, glücklicherweise aber zu unterschiedlichen Zeiten :-)
    1+

Schreib was dazu

Die folgenden HTML-Tags sind erlaubt:<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>