AquaLaatzium - einmal ist genug

Im Sommer schwimmen wir recht viel, fast jeden Abend. Im Winter ist unser Freibad allerdings geschlossen und so müssen wir auf die Hallenbäder der Umgebung ausweichen. Gestern waren wir ohnehin in der Gegend und haben das AquaLaatzium ausprobiert.

Mit € 13,60 für drei Personen ist das Spaßbad - soweit ich weiß - Spitzenreiter bei den Bädern der Umgebung. Bei mehr als drei Stunden Aufenthalt wird jede weitere angefangene Stunde mit € 3,- Strafgebühr belegt.

Geboten wird ein 25m Schwimmerbecken mit 6 Bahnen, ein Nichtschwimmerbereich mit verschiedenen Attraktionen (Wasserfall, Springbrunnen, Strömungskanal), eine Riesenrutsche (mit Ampel - das war Zoe's persönliches Highlight), ein großer Babybereich, ein Wettkampfbecken, einen Whirlpool und ein beheiztes Solebad im Außenbereich. Im Schwimmbecken ist eine Bahn extra für Rückenschwimmer abgeteilt - eine gute Idee.

Im Winter draußen zu schwimmen ist immer schön (wenn das Wasser beheizt ist) und das Salzwasser im Außenbecken war eine willkommene Abwechslung für die chlorgeplagten Augen. Die (geschlossene) Rutsche führt durch den Außenbereich und ist nur von außen beleuchtet - ein dunkler Schlund, der Zoe's Spaß aber nicht minderte, ganz im Gegenteil.

Insgesamt bietet das Bad einige Abwechslung, ist aber trotzdem überschaubar. Für meinen Geschmack zu überschaubar für den geforderten Eintrittspreis. Zusammen mit den fehlenden Umkleidekabinen gibt das den ersten Minuspunkt. Die vorhandenen Sammelumkleiden sind sehr eng, anscheinend optimiert auf die maximal mögliche Anzahl Schränke. Diese werden nach dem Zufallsprinzip vergeben. Familien werden dadurch mit etwas Pech über den ganzen Raum verteilt.

Der Schwimmbereich ist von der Idee her schön gestaltet, wird allerdings durch Unmengen an Verbots- und Hinweisschildern nicht gerade aufgehübscht. Von den sechs Bahnen des Schwimmbeckens sind zwei durch die Sprungtürme für Schwimmer nicht nutzbar. Auf allen Bahnen sind durch große Schilder nach Schwimmstil und Geschwindigkeit festgelegt.

"Sportliches" Tempo scheint für jeden allerdings etwas anderes zu bedeuten. In "unserem" Freibad liegt meine normale Geschwindigkeit vermutlich etwas über dem Durchschnitt und auch ohne strikte Vorgaben gibt es keine Kollisionen. Im AquaLaatzium war an "normales" Schwimmen nicht zu denken, weil die Geschwindigkeit auf allen Bahnen extrem niedrig war. Das Wettkampfbecken wäre wohl eher geeignet gewesen - allerdings ist dieses für Normalsterbliche anscheinend nicht zugänglich, auf jeden Fall ist es in einer seperaten, verschlossenen Halle.

Zoe übt zwischendurch gerne mal Rückenschwimmen. Perfekt, wenn es eine extra Bahn dafür gibt, die durch eine Schwimmkette abgeteilt ist - zumindest in der Theorie. Sie hatte noch nicht einmal eine halbe Bahn geschafft, da bekam ich sofort einen dicken Rüffel von einer Badangestellten. Die Rückenschwimmerbahn wäre nur für Rückenschwimmer. Hätte ich nicht gedacht! Genau deswegen ist sie dort auf dem Rücken geschwommen. Die Leute, die dort schwimmen, würden dafür bezahlen, dort zu schwimmen. Ja, wir auch, und zwar nicht wenig.

Ich habe mich nicht auf eine Diskussion eingelassen. Zoe hat sich ihr Silber-Abzeichen - für das Rückschwimmen Pflichtprogramm ist - verdient, zuweilen ist sie in unserem Hausbad sogar auf der Sportschwimmerbahn unterwegs und niemanden störts. Mehr als eine Bahn wollte sie sowieso nicht dort schwimmen, also haben wir's gelassen. An der Bahn war übrigens kein Schild, dass Kindern die Nutzung verbietet. Der zweite - und zwar ein ganz dicker - Minuspunkt, eigentlich müsste es für die Unfreundlichkeit gegenüber zahlenden Gästen einen dritten geben. Ein wenig Freundlichkeit hätte die Sache vermutlich ganz anders aussehen lassen. Ich kam mir vor wie ein unfreiwillig geduldetes Übel.

Die Eintrittspreise gelten - wie schon geschrieben - für maximal drei Stunden. Dabei sollte man bedenken, dass die Zeit vom Eintritt bis zum Bezahlvorgang gemessen wird. Wenn die Kassenmitarbeiter gerade besseres zu tun haben als zu kassieren, steht man - kostenpflichtig - in der Warteschlange.

Würde ich Punkte vergeben, würde das AquaLaatzium drei von fünf bekommen - nicht genug für einen baldigen Wiederbesuch.