Wir alle kommentieren zu wenig in anderen Blogs. Die Gründe dafür sind bei mir vielschichtig, aber (mir) bekannt. Auf Twitter - eigentlich eher eine Konkurrenzplattform zum bloggen - ist jetzt eine Kommentar-Challenge entstanden. Das Ziel ist einfach: Mehr Kommentare für alle. Nach einigem hin- und herüberlegen habe ich mich entschlossen, mitzumachen.
Der Ablauf ist ganz einfach: Jeder zählt seine Kommentare (also die eigenen Kommentare auf anderen Blogs) und publiziert diese Zahlen. Ich bin wirklich gespannt, wo das bei mir hinführen wird.
Früher habe ich viel mehr kommentiert, denn ich habe einfach mehr Blogs besucht und gelesen. An diesem Punkt kann ich nicht allzuviel arbeiten, denn meine Zeit ist leider begrenzt, aber ich versuche trotzdem, immer mal wieder in andere Blogs reinzuschnuppern und mit meinem mittlerweile sehr überschauberen Feedreader Schritt zu halten.
Leider machen einem viele Blogs das Kommentieren nicht einfach, um nicht zu sagen: Sie nehmen einem die Lust am Kommentieren. Ein Blog-Kommentar besteht für mich aus Name, Email-Adresse und URL. An meine Email-Adresse können alle nicht-öffentlichen Anfragen vom Blogbetreiber gestellt werden und ich hätte gerne eine Info-Mail bei Folgekommentaren. Außerdem dient sie üblicherweise zum Laden des Gravatar-Avatars.
Blogspot kann das alles nicht: Die Email-Adresse wird nicht abgefragt. Wenn ich kommentiere, dann mache ich das als Blogger und nicht als Blogspot- oder Google-Nutzer. Bei einigen Blogs sind nur Kommentare von Blogspot-Nutzern erwünscht, dort kommentiere ich selten. Darf ich einen Kommentar mit "Name/URL" schreiben, fehlt immernoch die Email-Adresse - mit allen beschriebenen Folgen. Google speichert diese Daten (ausnahmsweise) auch nicht, sondern verlangt jedes Mal die erneute Eingabe.
Wordpress.com (also Blogs, die vom Blogplattformbetreiber WordPress zur Verfügung gestellt werden), erfordert einen Login auf jedem Blog. Ein Spam-Schutz ist das nicht, also ist es für mich nur eine überflüssige Verkomplizierung, zumal man die Zugangsdaten für jeden Blog neu speichern muss. Zusätzlich wird für jeden einzelnen ********** (<--- an dieser Stelle steht ein zensierter Fluch) Kommentar eine Bestätigungsmail verschickt, die sich nicht abschalten lässt. Im Gegenteil: Übersehe ich sie mal, bekomme ich keine Benachrichtigung wenn vor meinem Klick neue Kommentare eingegangen sind. Leider zieht sich dieses abstoßende Verhalten durch das Jetpack-Plugin auch durch immer mehr Blogs, die WordPress (als Blog-Software) selbst hosten.
Das Schlimmste aller Kommentar-Übel ist allerdings Disqus! Ein Blog oder eine Webseite mit diesem... Ungeheuer kann keinen Kommentar erwarten, auch wenn ich eigentlich sehr gerne etwas schreiben würde. Ich kommentiere als Blogger, nicht als Facebook-User, Google-User oder Disqus-User. Ich möchte auch nicht alle meine Kommentare (also wirklich ALLE die ich jemals bei Disqus geschrieben habe) auf allen Blogs und Webseiten sehen, wo sie zu mindestens 90% nicht themenrelevant sind. Disqus ist in meinen Augen mehr als flüssig (über-flüssig) und die eindeutige Aufforderung an alle Besucher: Bitte lasst mich mit Kommentaren in Ruhe, ich möchte sie nicht.
Ja, vielleicht bin ich etwas extrem in meinen Ansichten, aber am Ende möchte ich nur eines: Einfach kommentieren und am Besten nette Diskussionen mit anderen Bloggern haben.
Ich bin wirklich gespannt, wie meine Challenge-Ergebnisse am Ende des Jahres aussehen. Mich würde nicht wundern, wenn die einzelnen Monate sehr unterschiedlich ausfallen. Jetzt schreibe ich noch eine Ich-mache-mit - Mail an Bouqueen und trage mit einen Dauertermin im Kalender ein, der mich am ersten jedes Monats daran erinnern soll, den aktuellen Status zu posten. Oh, und ein Postit kommt vor meine Tastatur, auf dem ich (hoffentlich) für jeden Kommentar einen Strich machen werde.
Wovon macht Ihr es abhängig, ob Ihr einen Kommentar schreibt oder nicht?
12 Kommentare. Schreib was dazu-
John Tester
9.01.2014 17:44
Antworten
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katrine1911
9.01.2014 17:58
Antworten
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Karin
9.01.2014 19:05
Antworten
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Martinhttp://www.beutelwolf.martin-skerhut.de/
12.01.2014 12:03
Antworten
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Sebastian
12.01.2014 12:10
Antworten
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Andrea
9.01.2014 19:51
Antworten
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Sebastian
9.01.2014 20:20
Antworten
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Tintenelfe
9.01.2014 21:28
Antworten
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Melanie
11.01.2014 23:27
Antworten
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Martin
12.01.2014 12:30
Antworten
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Martin
12.01.2014 12:41
Antworten
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kurt
16.01.2014 17:07
Antworten
Ich besuche einige Blogs, wenn ich die Zeit dafür finde und versuche stets einen Kommentar zu hinterlassen.
Nicht bei jedem Besuch schreibe ich automatisch einen Kommentar, dafür muss der Artikel etwas haben, wozu ich meine Meinung (wie in diesem Fall) abgeben kann.
An sich eine gute Idee und das Thema mit der Verkomplizierung der Kommentare, da stimme ich dir zu ^^
Grüße von
John Tester
Sehr schöne Idee. Da ich meinen blog http://genuss-kolumne.blogspot.de nun schon lange dort habe möchte ich nicht wechseln. Die Problematik mi den Kommentaren ist mir bekannt. Aber für jeden Kommentar ist eine Registrierung notwendig und das ist doch auch gut so.
Kann man den Kommentar Button für die Seiten bekommen?
Genussgruß,
Katrine Lihn – Die GenussTrainerin®
Hallo, sicherlich eine nette Idee. Ich habe mir auch fest vorgenommen in neuen Jahr mehr zu kommentieren. Vor allem auch auf neuen Blogs. Leider ist das Lesen und Kommentieren etwas zu kurz bei mir gekommen.
.. Gut sind sicherlich auch die Captchas auf einigen Blogs... (Ironie aus)
lg
Ich liebe die Captchas, entweder man kann sie nicht lesen, vertippt sich, vergisst etwas...Ich habe schon Blogs erlebt wo ich nachdem vierten Eingeben des Captchas immer noch Fehler machte. Dann wird halt nicht kommentiert.
Leider lassen sich die Captchas auch nicht ausschalten, oder?
Bei WordPress muss man sie sich per Plugin extra dazuholen, bei Blogspot lassen sie sich ausschalten.
Nicht selten sitze ich bei Blogspot auch länger am Captcha als am Kommentar selbst. Das sagt entweder etwas über die Captchas oder über meine Kommentare aus :)
In letzter Zeit bin ich sehr kommentier-faul. Das liegt wohl am Familienzuwachs.
Die Sache mit der Kommentar Challenge klingt aber so spannend, dass das direkt einen Kommentar wert ist ;-)
Leider habe ich gerade folgende Mail bekommen:
Hallo Sebastian,
ich selbst nehme keine Anmeldungen für die Challenge mehr an. Es tut mir sehr leid
Liebe Grüße
Jana
Verständnis kann ich dafür nicht aufbringen. Wenn man so eine Aktion einstellt, dann sollte man auch so fair sein und das im Werbeblogpost dazu nachtragen. Statt dessen lässt sie sich weiter verlinken und zieht neue Kommentare an. Nicht die feine Art.
Ich werde es wohl trotzdem versuchen. Wer auch noch mitmachen möchte, kann hier gerne einen Kommentar hinterlassen und sich über Besuch freuen.
PS: Warum sagt mir eigentlich niemand, dass die Namen nicht mehr mit Euren Blogs verlinkt sind?
PS2: Die Namen-Links funktionieren jetzt wieder.
Ich bin gerade etwas irritiert davon, dass man sich für jeden WordPress.com-Kommentar einloggen muss und dann auch noch immer eine Bestätigungsmail bekommt. Ich blogge dort seit mehr als zwei Jahren und diese Rückmeldung habe ich noch nie bekommen. Ich habe auch mal probeweise bei mir selbst mit anderer Mailadresse kommentiert, das ging problemlos mit Namen und Mailadresse.
Ich verweigere mich inzwischen Blogs mit captchas. Disqus finde ich auch nervig, viel zu viele Hürden.
Ich kann gut verstehen, dass du dich über den nicht angekündigten Anmeldeschluss ärgerst. Finde ich auch nicht in Ordnung.
Liebe Grüße,
die Tintenelfe
Meine Kommentararmut resultiert mehr aus Gedankenlosigkeit, allerdings bin auch ich schon öfter gegen Blogspot o.ä. - Mauern gelaufen bei dem Versuch, einen Kommentar zu schreiben. Wenn es zu kompliziert ist, lasse ich es dann aber auch einfach sein, weil es mich nervt und ich genau wie du das Gefühl habe, dass die Autoren keine Kommentare möchten.
Allerdings denke ich, dass vielleicht auch viele Leute noch nicht versucht haben, sich selbst einen Kommentar zu hinterlassen und daher gar nicht wissen, wie nervig und anstrengend das plattformbedingt ist.
Wenn ich etwas zu sagen habe hinterlasse ich einen Kommentar, wenn nicht, dann lasse ich es. Ich glaube jeder kann auf Kommentare wie "Toller Blog", "Sehr informativ" oder ähnliches verzichten.
Dass die Challenge eine begrenzte Teilnehmeranzahl hat, müsste doch dann auch irgendwo vermerkt sein. Wäre zumindest fair gegenüber weiteren Interessenten.
Interessanter Gedanke, der hinter der Challenge steht. Ich hätte es aber besser gefunden, die Kommentare auf dem eigenen Blog zu zählen, statt die in anderen. Es mag zwar keine Rolle spielen, aber das ist leichter nachzukontrollieren, als Kommentare in anderen Blogs. Und Kommentare auf anderen Blog resultieren doch (zumindest so der Gedanke) in Kommentare auf dem eigenen Blog.
Ich werde mich nicht an der Challenge beteiligen, weil mein Blog dafür nicht geeignet ist, wünsche aber allen Beteiligten viel Spaß und dass die Challenge tatsächlich bis zum Jahresende weitergeführt wird.
Ich habe vor 2 Jahren noch regelmäßig Kommentare in Blogs geschrieben, wäre eine super möglichkeit um mal wieder damit anzufangen. (-;