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Krebs 1:0 Life (Endstand)

Immer wieder habe ich über das Thema Krebs gebloggt. Diese Serie hat heute ein vorhersehbar, aber unerwartetes Ende genommen: Mein Vater ist heute Nachmittag gestorben.

IMG_20160124_141416_1920x1080.jpgEr würde diesen Blog-Post gar nicht wollen, denn er wollte nie andere mit seinen Problemen behelligen, aber ich muss ihn trotzdem schreiben, für mich.

Heute früh musste er - mal wieder - unerwartet ins Krankenhaus. Meine Mutter und meine Frau waren den ganzen Tag bei ihm, aber die Untersuchungen ergaben nichts. Als sie um kurz nach vier erstmal wieder nach Hause kamen, war noch alles mehr oder weniger in Ordnung: Er war auf Station, scherzte mit den Schwestern und stabil. Um kurz vor fünf, als wir gerade besprochen hatten, wann wir nochmal hin fahren wollten, kam der Anruf.

Er hatte Krebs, einen ganz eindeutigen Raucherkrebs, der ihn in den letzten Jahren immer stärker beeinträchtigt hat. Trotzdem hat er den Kampf nie aufgegeben und bis zum Schluss gearbeitet. Genau so, wie es seine Art war. Genau so, wie er es wollte.

Er war es, der mir irgendwann vor etwa 27 Jahren einen Editor und ein Handbuch in die Hand gedrückt, weil ich programmieren lernen wollte. Ihm verdanke ich alles, was ich erreicht habe, allem voran die Fähigkeit, mich selbst sehr schnell in neue Themen einzuarbeiten.

Er hat mit Lochkarten angefangen und mit der Zeit bis zum heutigen Windows Schritt gehalten.

Jetzt ist er weg.

Auch wenn es in den letzten Jahren immer wieder beinahe zu diesem Post gekommen wäre, kann ich es noch nicht wirklich begreifen. Der Krebs war hartnäckig und wir haben längst aufgehört, die Metastasen zu zählen, aber trotzdem: Das es jetzt so schnell gehen würde, kam überraschend. Am Ende war es eine geplatzte Arterie am Tumor, die ihm einen langen Kampf erspart hat.

Ende letzten Jahres haben wir überlegt, wann der richtige Zeitpunkt für Robyns Taufe wäre. Selbst meine Frau mit fast anderhalb Jahrzehnten Onkologieerfahrung war der Meinung, dass der Termin im März kein Problem werden würde. Ich hatte so sehr gehofft, das Robyn seinen Opa noch richtig kennenlernen könnte, aber jetzt wird er sich nicht mal an ihn erinnern können.

Zoe wird es ähnlich gehen wie mir mit meiner Oma, die ich etwa im gleichen Alter verloren habe, wie sie jetzt ist: Ein Schatten einer Erinnerung, ein paar verblasste Bilder. Sie nimmt es gerade noch am besten von uns auf. Letztes Jahr hat sie ihren Hasi und ihre Tante verloren und für beide überkommt sie heute noch immer wieder eine tiefe Trauer. Ähnlich wird es mit ihrem Opa sein: In ein paar Wochen oder Monaten bricht es aus ihr heraus.

Bea wird es nicht wirklich mitbekommen.

 

7 Kommentare. Schreib was dazu

  1. Mein herzliches Beileid.. Krebs ist ein Arschloch..

  2. Mein Beileid...!

  3. Wetterschaf

    :(

  4. KiSa

    Mein herzlichstes Beileid. Es ist immer hart und unbegreiflich, einen geliebten Menschen zu verlieren, egal wie sehr man eigentlich darauf vorbereitet ist. Ich bin in Gedanken bei euch.

  5. Lieber Sebastian,

    Dir und Deinen Lieben gilt meine ganze Anteilnahme. Ich wünsche Euch für die kommende Zeit Kraft, Frieden und immer wieder eine besondere Freude.

    Liebe Grüße
    Drago

  6. Mein herzliches Beileid, lieber Sebastian.
    Dir und deiner Familie wünsche ich Gottes Segen, ganz besonders für die nächste Zeit!

    Liebe Grüße
    Dein Jakob

  7. MiA

    Mein Lieber,
    ich habe es erst jetzt gelesen und bin nicht minder erschüttert.
    Es tut mir leid. Unfassbar leid.

    MiA

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