Manchmal liefert das Leben einem mehr Blogthemen als einem lieb ist. Als wir heute die Weihnachtsbaumdekokisten vom Dachboden holen wollten, fielen uns zwei komische Objekte auf, die vorher noch nicht dort waren. Zugegeben, wir sind selten oben und beide waren gut versteckt - aber trotzdem unerwünscht.
Das eine Nest hat etwa die Größe eines Medizinballs und das andere einer Honigmelone. Beide scheinen von Bienen, Wespen, Hornissen oder anderen schwarz-gelb-gestreiftem fliegenden Insekten gebaut worden zu sein. Tigerenten schließen wir eigentlich aus, denn zumindest das kleinere Nest wäre mit Holzrädern nur schwer erreichbar.
Weiß vielleicht jemand genaueres? Welche mehr oder minder possierlichen Tierchen kommen als Erbauer in Frage?
Ich bin ja eigentlich auch für Umweltschutz und dafür, Tieren ihren Lebensraum zu lassen - aber auf unserem Dachboden??? Wie man sehen kann, ist er nicht isoliert, die Temperaturen schwanken dort von Minusgraden im Winter - eben Außentemperatur - bis zu 40 Grad oder mehr im Sommer, wenn die Sonne auf die Dachziegel strahlt und sich ein prima Solarwärmeeffekt ergibt. Quasi unbeabsichtigte Solarthermie, aber bestimmt keine wünschenswerten Lebensbedingungen.
Im Nachhinein können wir vermutlich froh sein, dass es keine Begegnung mit den Bewohnern gab. So oft sind wir zwar nicht oben, aber auch im Sommer kam das hin und wieder vor und egal wer sich dort heimisch fühlte, wenn es nicht wirklich ausgerechnet Tigerenten waren, möchte ich ihnen nicht unbedingt begegnen, vor allem nicht auf engem Raum und noch weniger, wenn sie ihr Nest gerade verteidigen.
Ich bin halbwegs sicher, dass alle möglichen Kandidaten im Winter fast vollständig absterben und nur die Königin vielleicht mit ein paar Bediensteten überwintert. Vielleicht sind die Bauten auch schon komplett verlassen, aber ausprobieren werde ich das nicht selbst. Auch wundert mich, dass sich so nahe beieinander zwei Völker angesiedelt haben.
So oder so und bei aller Tierliebe würde ich ihnen gerne mitsamt ihren Bauwerken die Kündigung erteilen, denn sie zahlen nicht nur keine Miete, sie haben noch nicht einmal einen Mietvertrag abgeschlossen. Eigentlich müsste ich ihnen ein Einschreiben schicken und dann Räumungsklage einreichen, aber ich werde wohl eher den Rechtsweg verlassen und Eigenjustiz walten lassen. Wir haben einige Imker im Ort, vielleicht findet sich ja einer, der sich gegen Entlohnung mit dem Problem befassen möchte...
4 Kommentare. Schreib was dazu-
Mirko
19.12.2013 0:11
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:m)
19.12.2013 13:59
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Sebastian
20.12.2013 6:11
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Udo
21.12.2013 10:53
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Wespennester werden eh nur 1x benutzt, kannste ganz einfach weg machen.. sollte auch nix mehr drinne sein ;-)
(Honig-) Bienen bauen ihre Nester aus Wachs. Zudem bauen sie keine "Hüllen" um die Waben. Es überwintert ein Teil des Volkes. Kälte macht ihnen allerdings erstaunlich wenig aus. Hält man im Winter das Ohr an eine Bienenbeute, hört man ein leises Surren. Das sind die Bienen, welche mit ihren Muskeln Wärme erzeugen.
Bei dir sieht es nach papierähnlichen Gebäuden aus; also Wespen oder Hornissen. Ich kenne mich zu wenig damit aus und kann dir nicht sagen, welche Art. Wespen gibt es verschiedene, die meisten davon nicht aggressiv.
Wir haben jedes Jahr Wespennester in unserer Scheiterbeige hinter dem Haus und hatten noch nie ein Problem. Man kann die Wespen ein- und ausfliegen sehen, gestochen haben sie uns noch nie. Im Winter, wenn wir das Holz verfeuern, sind die Nester bereits verlassen.
(Bienenstiche allerdings hatte ich schon einige, die allermeisten aber nur beim Öffnen des Volkes.)
In einigen Rolladenkästen unseres Hauses wohnen zudem Fledermäuse. Das sieht man am Kot auf den Fenstersimsen. Mich freut es, Gäste zu haben.
Wie Mirko schreibt, überwintern bei Wespen nur die Jungköniginnen.
Ich verstehe deine Skepsis gegenüber Untermietern.
Wenn euch die Nester bis jetzt nicht gestört haben, lass die Tiere doch gewähren. Du kannst immer noch reagieren, wenn sie ein Nest so ungeschickt bauen, dass zum Beispiel dein Sitzplatz unbewohnbar wird..
Ein Imker kann dir sicher helfen, die Nester zu entfernen, wenn du selbst davor Bammel hast (was ich gut verstehen kann!) Vielleicht nimmt er sich sogar Zeit, dir seine Bienen zu zeigen. Eine faszinierende Welt, diese staatenbildenden Insekten!
"Umweltschutz ja, aber nicht auf meinem englischen Rasen" funktioniert irgendwie schlecht.. ;-)
Wenn ich auch sagen muss, dass es Grenzen gibt. Ich bevorzuge es, das Gemüse weder von Schnecken noch von Mäusen aufgefressen zu sehen. Und auch gegen die Rehe aus dem Wald haben wir einen Stromzaun aufgestellt. :-)
Der Imker hat auch gesagt: Wespen, zu dieser Jahreszeit leer und kann problemlos entfernt werden.
Ich stelle es mir nur nicht sehr angenehm vor, im Sommer auf dem Dachboden plötzlich in einer Wolke Wespen zu stehen, die ihr neues Nest verteidigen. Da ist auch wenig Platz für eine Flucht. Bei aller Tierliebe, IM Haus ist es mir dann doch zuviel.
Das sind Wespennester, wie ander ja schon bemerkt haben.
Leere Wespennester kann man wohl einfach entfernen, weil sie nicht mehr neu besiedelt werden.
ABER: Sollten sich im nächsten Jahr wieder Wespen dort ansiedeln, und das Bedürfniss ensteht sie los zu werden, solltest Du Spezialisten dazu holen. Die Gemeindeverwaltung sollte Dir dazu was sagen können.
Wespennester einfach zu entfernen kann vor allem teuer werden. Es gibt einige geschützte Arten, die nur in seltenen, begründeten Fällen versetzt werden dürfen. Deshalb macht es Sinn einen Spezialisten dazu zu rufen, der auch weiß was da zu tun ist.