Vorgeschmack auf Weihnachten

Okt 27

von Sebastian am 27.10.2014 um 17:51 in Deutsch, It's my life

Heute stand ein Mann vor unserer Haustür, nicht im Kamin ~~den wir gar nicht haben~~. Er hatte keinen roten Mantel, sondern einen braunen Overall, keine weißen Rauschebart und erst recht keinen Sack, sondern ein braunes, viereckiges Etwas. Kein Rentierschlitten stand in unserer Einfahrt, sondern ein ebenso brauner und bestimmt nicht flugfähiger kastenförmiger Lieferwagen.

Kurz gesagt: Der UPS-Paketbote brachte ein Paket. Der Inhalt solcher Lieferungen ist selten überraschend, meist hat man sie selbst bestellt. Aber es gibt dieses eine Paket jedes Jahr, das einem den Tag versüßen oder die ganze Woche ruinieren kann: Die Steuererklärung.

Da liegt er nun, der Karton, in dessen Bauch der Ordner mit unseren Steuerunterlagen ist. Er liegt da und verhöhnt mich:

Riskierst Du's, mich jetzt aufzumachen? Traust Du Dich, meine Innereien anzuschauen?

Am Ende bleibt natürlich nichts anderes übrig, als den kleinen Quälgeist einer fachgerechten Obduktion zu unterziehen.Als erstes der inneren Organe zeigt sich eine süße Überraschung. Vielleicht aber auch nur Nervennahrung, damit die folgenden Seiten leichter verdaulich werden. Das Anschreiben (ob es auch süß schmeckt? Ich habe nicht gekostet) weckt schonmal erste, leichte Hoffnung, denn es enthält das Zauberwort "Einkommenssteuererstattung". Wer weiß, vielleicht ist es aber auch nur ein Standardtext...

Natürlich setzt auch ein Steuerberater Prioritäten: Nach dem Anschreiben folgt erstmal die Rechnung. Wie erwartet dreistellig und ein wenig höher als erwartet, aber noch im Rahmen. Puh, Teil eins erledigt und Glück gehabt.

Aber die alles (naja, zumindest über den Rest der Woche) entscheidende Frage ist noch offen: Was sagt die Steuerschätzung?Schnell durchblättern, wo ist die letzte Seite mit der Endsumme... und dann ist sie beantwortet, die Frage, ob der Tag gut oder schlecht endet. Ob das Finanzamt einen schröpft oder sich gnädig an der Rechnung des Steuerberaters beteiligt.