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Der nächste bitte...

Ich würde jetzt gerne schreiben: Bea ist ein Traum für jeden Arzt, denn jeder findet etwas Neues. Natürlich stimmt das nicht, die meisten Untersuchungen enden in einem ganz klaren "Jein", weil die Hälfte der Symptome zutrifft und die andere Hälfe genau das Gegenteil erzählt. Jetzt hat doch noch jemand etwas gefunden.

Das wichtigste für einen Arzt - so scheint es manchmal - ist eine tolle lateinische Fachrichtung. Der Onkologe beschäftigt sich mit der Familie (Onkel, Tanten & Co.), der Urologe natürlich mit Zeitmessern, der Kardiologe mit Autos (von engl. Car), der Hämatologe mit Hammerkunde (manchmal vielleicht auch mit Hammerhaien, aber diese Frage klären wir ein anderes Mal), der Homöopathe ist politisch nicht mehr korrekt und der Radiologe behandelt Radio- und Fernsehgeräte.

Bleibt noch der Endokrinologe, von dem ich eigentlich erwartet habe, dass er auf Endor - dem Standort des Schutzschilds des zweiten Todessterns - anzutreffen ist, musste mich aber eines besseren belehren lassen: Tatsächlich praktiziert er in Hannover und behandelt keine Ewoks, sondern (unter anderem) Bea.

Genauer gesagt hat er sie untersucht und das recht ausführlich. Dabei wurde er sogar fündig und ist jetzt der Meinung, sie hätte Hormone. Das ist ansich nichts schlimmes (nein Zoe, dagegen hilft auch kein Pflaster), aber als die Jobs für Wachstumshormone vergeben wurden, haben sich anscheinend nicht genug qualifizierte Bewerber gefunden.

Kurz gesagt: Bea ist anscheinend seit ihrem 10. Lebensjahr nicht mehr nennenswert gewachsen. Aufgefallen ist uns das nicht, da sie auch vorher schon körperlich nicht ihrem Papieralter entsprach. Auffälliger wäre es wohl gewesen, wenn sie bis 10 normal gewachsen und dann spontan stehengeblieben wäre.

Nächste Woche ist der 4. oder 5. (und hoffentlich letzte) Termin beim Onkel Endor-Doktor, dann sollen wir die - soweit es sie gibt - finalen Ergebnisse bekommen. Ob sie irgendwelche Auswirkungen haben, lässt sich jetzt noch nicht sagen.

 

2 Kommentare. Schreib was dazu

  1. Na da bin ich ja mal gespannt auf nächste Woche. Ich verfolge den Feed von dir ja schon lange und bin immer begeistert wenn du wieder was neues über Bea schreibst das ist irgendwie wie bei einer Soap. :-)

    PS. Der Blog ist ganz gut geworden und ich hatte vor dir noch nie von dem CMS gehört. Bin aber begeistert wie schnell deine Seite ist! Die Farben finde ich gut! Ist das Theme eigentlich Responsive? Muss ich dann mal selber gugen! :-)

  2. Stefan

    Hallo Sebastian. Wir haben durch Zufall einen Artikel über das Schicksal deiner Familie und deiner Tochter in die Hände bekommen und uns daraufhin interessiert das Buch gekauft. Ich habe es schon durchgelesen und meine Frau hat jetzt auch angefangen. Ich musste mit erschrecken und erstaunen feststellen, dass du in deinem Buch annähernd das gleiche beschreibst, was uns hier tagtäglich mit unserer Tochter passiert. In dem Buch hatte ich das Gefühl, dass uns jemand einen Spiegel vorhält. Denn der Krankheitsverlauf und das Verhalten von Bea klingt fast so, als würde ich von unserer eigenen Tochter lesen. Ob es ihre Anfälle sind, die Medikamente, ihr Entwicklungsstand, die Wutausbrüche, die Familiensituation. Unsere Tochter ist jetzt 10 Jahre alt und hat eine ältere Schwester und einen jüngeren Bruder. Beide sind gesund. Wir würden gerne mit Dir und deiner Frau in Kontakt treten um uns mal auszutauschen, denn früher oder später werden wir vor der gleichen Entscheidung stehen wie ihr. Über eine Antwort würde ich mich freuen. Ich bin auch bei Facebook und könnte darüber mit dir in Kontakt treten. Mit freundlichen Grüßen, Stefan Bode, ein ebenfalls betroffener Vater

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