Kiga-Rauswurf

Tja, das war's also: Zoe ist aus dem Kiga geflogen. Angekündigt hat sich das ja schon länger, aber gestern hatten die Erzieher endgültig die Nase voll und haben sie sprichwörtlich rausgeworfen. Eltern zum Kiga zitiert, Fenster auf, Kind raus, fertig. Da stand sie dann und hat jetzt Hausverbot. Rückkehr ausgeschlossen.

Vorher haben die jüngeren ihr und den anderen Vorschulkindern noch ein Lied aufgeführt und es gab ein großes Abschiedsschlemmen. Der Rauswurf war also geplant und nicht etwa wegen ihrem Verhalten, sondern simplerweise wegen der anstehenden Einschulung.

Tradionell werden die Kiga-Kinder in Zoe's (Ex-)Kiga von den Erziehern aus dem Fenster der Turnhalle geworfen. Einer nach dem anderen stand stolz im Fensterrahmen, um dann umringt von Eltern und Geschwistern feierlich sein Kindergartenende zu begehen.

(Es heißt Kindergarten, am ersten Tag haben wir sie eingepflanzt (fühlt sich gar nicht so an als wäre es schon drei Jahre her...), wurde sie dann gestern geerntet? Hmm...)

Drei schöne Jahre liegen hinter uns, hauptsächlich hinter Zoe. Es war eine tolle Zeit mit sehr engagierten Erziehern und einigen komischen Entscheidungen seitens der Stadt als Träger. Zoe sehnt ihre Einschulung herbei und war dem Kindergarten schon fast überdrüssig geworden, aber trotzdem wird sie ihn wohl hin und wieder vermissen - spätestens wenn die ersten Hausaufgaben drohen.

Heute hat sie mir schon erklärt, wie sie sich die Schule vorstellt. Angefangen hatte ich mit dem, was ihre Lehrerin und erzählt hatte: Zwei Stunden lernen, gemeinsames Frühstück in der Klasse und dann große Pause. Nach Zoe's Vorstellung kommt dann ein gemeinsames Mittagessen, noch etwas spielen und dann ist die Schule aus und sie kann sich mit anderen Kindern verabreden. Wir brauchten zwei Eltern und einiges an gutem Zureden, bis sie uns geglaubt hat, dass nach der Pause noch zwei Schulstunden kommen und die Schule dann vorbei ist. Sie wird dann an den meisten Tagen zu Hause Mittagessen und danach stehen erstmal Hausaufgaben an. Wenn die geschafft sind (und an dem Tag keine ihrer Freizeitaktivitäten stattfindet), dann darf sie sich mit anderen Kindern verabreden.

Jetzt sind erstmal 6 Wochen Ferien und jeden einzelnen Tag davon streicht sie in ihrem Kalender ab - bis der lang ersehnte Einschultag erreicht ist.