Zu Kindergartenzeiten hängen die Hobbys der Kinder hauptsächlich von der verfügbaren Zeit der Eltern für den notwendigen Taxi-Dienst ab. Mit dem Schulanfang ändert sich vieles, darunter auch die frei verfügbare Zeit und die zur Verfügung stehende kindliche Energie. In der Schule hat sie sich schon gut eingefunden, aber ihr Lebensrythmus hat sich der neuen Situation noch nicht angepasst.
Zwei Tage in der Woche ist sie "OGS-Kind" und nimmt an den Nachmittags-AGs in der Schule teil. Die OGS endet um 15:30, dafür sind die Hausaufgaben dann schon erledigt. Die anderen drei Wochentage darf sie sich nach der 4. Stunde noch unter Aufsicht auf dem Schulgelände austoben und ist dann zum Mittagessen zu Hause. Der Kindergarten war immer frühestens um 15:00 zu Ende. Die neue Aufstehzeit morgens hat sie recht schnell und problemlos aufgenommen, aber der Nachmittag ist stark stimmungsabhängig.
Die musikalische Früherziehung in der Musikschule war mit Ablauf des vergangenen Schuljahres abgeschlossen, so verbleiben noch Ballett und Kinderchor im Nachmittagsprogramm. Seit die Schule angefangen hat, möchte sie immer mal wieder von einem oder beiden abgemeldet werden. Ein paar Stunden später sieht die Sache wieder ganz anders aus und sie möchte beides weitermachen.
Bis Ende nächster Woche ist unser Freibad noch geöffnet und wir sind nach wie vor fast jeden Abend dort. Mal möchte Zoe "früher hin, damit wir länger bleiben können", dann kommt wieder "ich möchte heute nicht mit". Am Ende geht sie freiwillig doch jedes Mal mit ins Wasser und (bei aktuell 14 bis 17 Grad Luft- und um die 24 Grad Wassertemperatur) bleibt immer etwa eine halbe Stunde, bevor die Verlockung der heißen Dusche gewinnt.
Gestern wollte sie nicht nur Ballett, Chor und Schwimmen, sondern auch noch Fußball anfangen. Ein Probetraining hatte sie letztes Jahr mitgemacht, aber zu regelmäßigen Besuchen hat das Interesse nicht gereicht. Reiten möchte sie auch unbedingt und als wir gestern ausnahmsweise früher als üblich Schwimmen waren und sie die Juniorgruppe des Schwimmvereins beim Training beobachten konnte, wollte sie auch unbedingt in den Schwimmverein. Klavierstunden standen auch schon auf der Wunschliste.
Wie viel geplante Freizeitaktivität ( = verplante Freizeit) ist nun richtig? Sollen wir ihre Wünsche erfüllen und sie in insgesamt 6 Vereinen anmelden? Oder Ihr möglichst viel Ruhe und spontane Spielzeit mit ihren Freundinnen ermöglichen, in dem alle Hobbys gestrichen werden? Die richtige Antwort ist stark abhängig von ihrer Tagesform, aber jede einzelne der Aktvitäten erfodert ihre regelmäßige Teilnahme - jeden Tag neu entscheiden, ob sie heute Lust hat oder nicht, führt zu ausbleibenden Erfolgen und unzufriedenen Trainern.
4 Kommentare. Schreib was dazu-
Tamaro
24.09.2014 3:57
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Christian
24.09.2014 8:50
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KiSa
24.09.2014 13:16
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DieLouni
26.09.2014 10:15
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Ich denke, irgendwo in der Mitte wäre das richtige Maß. :)
Ich persönlich finde das eine Sache reicht. Unsere Große durfte sich aus den vielen Angeboten eins aussuchen, das war dann Ballett. Nach 2 Jahren verlor sie aber das Interesse und seit dem ist sie in keiner Gruppe. Mir würde es zwar gefallen wenn Sie in einem Verein wäre oder in einer Gruppe, aber dafür liebt sie es momentan einfach mal im Wald abzuhängen, mit den Jungs ne Bude bauen oder einfach mit dem Fahrrad die Umgebung zu erkunden.
Traurig finde ich das Sie das einzige Mädchen in der "Gruppe der Neugierigen" ist. Alle anderen Mädchen aus ihrer Klasse, die übrigens alle im gleichen Dorf wohnen haben einen vollen Terminplan. Ich finde das traurig. Denn eine Bude bauen oder mal gescheit mit dem Fahrrad hinfallen kann keine Ballettgruppe ersetzen.
Das ist der größte Kritikpunkt an dem Erziehungswahn der Helicoptereltern. Viele lassen ihrem Kind keine Zeit für sich. Ich bin der Meinung, das ein Kind auch mal Langeweile haben muss um kreativ zu werden. So etwas wie rumstromern (So hieß das bei uns früher) gibt es heute nur noch bei den wenigsten. Alles ist immer organisiert und durchgeplant. Und immer muss ein Elternteil dabei sein und sich freuen wie toll doch sein Kind tanzen, Klavier-, Flöte- spielen usw kann.
Manchmal hab ich den Eindruck das viele das nur machen, um mit ihren vielen Tätigkeiten, Interessen und können des Kindes anzugeben.
Daher, immer locker bleiben und auch einfach mal das Kind Kind sein lassen. Ein Kind muss nicht immer beschäftigt werden, es muss aber lernen sich selber zu beschäftigen.
Grüße von einem Rabenvater
Ich hab zwar keine Kinder und auch keine Ahnung von Kindererziehung, aber wenn sie ihre Meinung alle 5 Minuten ändert würde ich einfach mal abwarten, was sie denn nächste Woche noch will :)
Puh... das finde ich echt schwierig....
Ich denke, es wäre am besten, wenn sie jetzt erst mal das beibehält was sie nun macht und erst mal so RICHTIG im Schulalltag ankommt. Vielleicht sind ihre Wünsche in einem halben Jahr oder so viel konkreter. Dann hat sie sich ja sicherlich auch an den ganzen neuen Kram gewöhnt und auch den "Wochenablauf" richtig intus. :)
Ich glaube, so würde ich das machen. Und dann einfach mal neu überlegen.
Nina