Lesekumpel

Für Zoe war heute ein großer Tag. Quasi eine Vorpremiere auf den Tag, für den sie schon die Monate rückwärts zählt: Sie durfte in die Schule! Natürlich noch nicht als Schulkind, da muss sie wirklich noch ein halbes Jahr warten, aber wenigstens offiziell eingeladen.

Unsere Grundschule und unser Kindergarten arbeiten eng zusammen, um den jetzigen Vorschülern den Wechsel möglichst einfach zu gestalten. Die Umstellung vom zwar strukturierten, aber trotzdem mit ziemlich vielen Freiräumen ausgestatteten Tagesablauf des Kiga zum doch relativ starren Schulalltag dürfte je nach Kind ein mehr oder weniger großer Schock werden, da ist jede Vorbereitung sinnvoll.

Heute war es also soweit: Die Vorschulkinder durften in die Schule!

Ansage für die Eltern: Fertig befrühstückte Kinder bis spätestens 8:15 Uhr am Kiga abgeben und unabhängig von den sonstigen Kiga-seitigen Frühstückswünschen des Kindes (die sich bei Zoe meist in Richtung "nöö, ich möchte im Kiga nix mehr frühstücken" bewegen) eine gefüllte Brotdose beilegen.

Vom Kiga ging es gesammlt zur Schule - und Zoe war ganz stolz, dass sie eines von zwei Kindern war, die vorweg gehen durften. In der Schule wartete bereits eine der 3. Klassen auf ihre "Lesekumpel". Jedes Vorschulkind bekam einen Drittklässler an die Seite und dann durften sich die beiden irgendwo auf dem Schulgelände ein ruhiges Plätzchen suchen. Dort hat dann das schon erfahrene Schul- dem aufgeregten Kiga-Kind etwas vorgelesen.

Zoe bekam den großen Bruder einer Kiga-Freundin als Lesekumpel und eine Geschichte von einer Prinzessin und einem Ei vorgelesen. Danach gab es noch etwas über Fußball.

Die Vorlese-Aktion dauerte eine Schulstunde und auch die große Pause durften die Schulbesucher noch dort verbringen, ihr Frühstück vernichten und die Spielgeräte erkunden.

Eine schöne Idee, finde ich. Die Drittklässler bekommen einen Anreiz zum Lesen und (andere) Kinder sind nicht so kritische Zuhörer wie Erwachsene und den Kleinen wird die Schule bereits etwas nähergebracht - sie sind dann in einem halben Jahr nicht ganz fremd und verloren.