Ich hänge mit den Blog-Posts und zwar sogar ziemlich heftig, also kommt dieser auch viel zu spät, aber immerhin: Hier ist er! Vor ein paar Tagen hat Robyn uns Abends einen ziemlichen Schreck eingejagt und ich habe gelernt, dass Webseiten-Usability mit und ohne Baby nicht das Gleiche ist.
Robyn ist ein Stillkind: Stundenlang hängt er jeden Tag an Mama und saugt sie aus. Der Kleine hat einen solchen Appetit, dass sie sogar zuweilen ganz einfach leer ist, selbst wenn ihn noch der Hunger quält. Dann hilft nur noch eines: Instant-Mama aus der Tüte.
Mittlerweile hat er uns sogar beigebracht, dass er mit Freuden 5 - 6 Stunden am Stück schläft, wenn er vor dem Einschlafen noch eine Instantmama hatte. Diesen Trick nutzen wir natürlich gnadenlos aus, um ganz eigennützig unsere Nachtruhe etwas planbarer zu gestalten. So auch an besagtem Abend letzte Woche.
Er war gerade dabei, knapp hundert Milliliter Babymilch aus der Flasche zu schlingen, als er plötzlich eine Erfahrung fürs Leben machte: Milch ist im Mund lecker und im Magen sättigend - aber in der Lunge ein wenig störend und fehl am Platz. Glücklicherweise ist der "Eject"-Reflex für nicht-gasförmige Fremdkörper in den Atmungsorganen bereits bei Babys sehr ausgeprägt, aber sein Husten klang doch ziemlich gemein.
Schlimmer für uns was allerdings, dass anscheinend so viel Milch fehlgeleitet war, dass er nur deutlich hörbar nur noch mit Mühe atmen konnte. Er röchelte ziemlich, was den helfenden Husten natürlich auch nicht gerade unterstützt hat. Aber langsam wurde es besser. Irgendwie fand die Milch anscheinend doch wieder den Weg in die richtige Röhre und auch der schwere Atem wurde besser.
Trotzdem fragte ich mich, ob wir ihn jetzt so ins Bettchen legen konnten oder ob unser geliebtes Knuddelbaby am nächsten Morgen nicht mehr aufwachen würde.
Glücklicherweise war der Spuk fünf Minuten später schon wieder vorbei. So schlimm sich alles anhörte, so friedlich und normal atmend schlief er auf dem Arm und wir konnten ihn ruhigen Gewissens in sein Bettchen in unserem Schlafzimmer legen. Dort wird die Nachtschicht von einem AngelCare übernommen, das schon auf Zoe aufgepasst hatte.
Der Empfänger hatte zwar irgendwann zwischen dem letzten Zoe- und dem ersten Robyn-Einsatz das zeitliche gesegnet, aber AngelCare hat auf die Frage, wo wir Ersatz bestellen könnten, mit einer kostenlosen Ersatzlieferung geantwortet - und das für ein mittlerweile sieben Jahre altes Gerät! Beim Thema Kundenservice gibt es viele unterschiedliche Ausprägungen - das war bisher die beste, die ich erlebt habe.
Robyn ging es am nächsten Morgen - von einem schrecklichen Hunger abgesehen - blendend.
Baby-Usability
Am gleichen Tag hatte ich vorher eine unfreiwillige Erkenntnis über die Bedienung von Webseiten. Eines unserer firmeninternen Standard-Tools zeigt gerne lange Listen an, in denen häufiger viele aufeinanderfolgende Zeilen markiert werden müssen. Irgendwann habe ich dafür eine kleine Vereinfachung bauen lassen: Shift-Taste festhalten, eine Zeile anklicken, noch eine Zeile anklicken und alle Zeilen dazwischen werden markiert. Klappt wunderbar und spart Unmengen an Arbeitszeit.
Es sei denn, man hat gerade ein Baby auf dem Arm. Wenn ich nicht gerade viel tippen muss, kann ich problemlos mit der einen Hand Robyn und sein Fläschchen halten (oder nur ihn und einfach kuscheln) und mit der anderen arbeiten. So vieles geht heute problemlos per Mausklick - nur für besagten Shift+Klick braucht man leider zwei Hände.
Web- und Tooldesigner dieser Welt, denkt immer an Babys, wenn es um Bedienungskonzepte geht! :-)
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