Nein, es geht hier nicht im Drogen, vielmehr sind eine Freundin, ein Möbelstück und Zoe mitunter eine gefährliche Mischung - zumindest mussten wir das jetzt lernen. Das Ergebnis war am Ende doch positiv - denn Zoe's Zimmer war überraschenderweise mal aufgeräumt.
Es begab sich an einem Wochenende, dass Zoe mit ihrer besten Freundin spielen wollte. Soweit nichts Ungewöhnliches, auch nicht, dass beide Mädels mal bei der einen und mal bei der anderen Freundin spielten. Mama war physikalisch und Papa virtuell unterwegs - die eine tatsächlich, der andere im Internet, als plötzlich Kinderschritte auf der Treppe eine Rückkehr ins RealLife nahelegten.
Wenn zwei spielende Lieblingsfreundinnen langsam und leise die Treppe herunterkommen, brav und artig über den Flur ins Büro gehen, sich still und leise neben mich stellen und dann noch die eine der anderen zuflüstert: "Sag Du es", dann kann das nur zwei Gründe haben: Sie wollen Süßigkeiten oder haben etwas angestellt, das so schlimm ist, dass sie selbst wissen, wie schlimm es ist.
Der Blick nach links ließ nichts Gutes erwarten: Beide hatten viele kleine weiße Pünktchen über die - passenderweise noch dunklen - T-Shirts verteilt. Haare und Hosen sahen kaum besser aus, nur der Kontrast war weniger ausgeprägt. Die Beichte fiel kindertypisch kurz und unverständlich aus, aber ich wollte mir lieber Gedanken darüber machen, was denn die Ursache sein könnte...
Auf ihrem Weg zu mir und wieder zurück in Zoe's Zimmer hatten beide eine deutlich sichtbare Spur weißer, undefinierbarer Pünktchen hinterlassen. Jeder Fährtenleselehrer hätte seine helle Freude an dieser Anfängerlektion gehabt. In Zoe's Zimmer angekommen, fand ich das übliche Spielzeugchaos vor - und darüber verteilt jede Menge der weißen Flocken.
Zoe hat einen kleinen Sitzsack und es stellte sich heraus, dass Zoe ihrer Freundin dessen Füllung kleiner weißer Styroporkügelchen zeigen wollte - die aber leider nicht in einem Stoffbeutel gesichert, sondern nur durch einen ganz normalen Reißverschluss an der Flucht gehindert wurden. Dieser stell für zwei fünfjährige natürlich kein ernstzunehmendes Hindernis dar und so erinnerte Zoe's vormals orangener Teppich mehr an einen Fliegenpilz.
Die beiden waren so schuldbewusst, dass sie sogar ganz freiwillig mithalfen, das Spielzeug von dem sehr anhänglichen Styropor zu befreien und mehr oder weniger ordentlich aufzuräumen. Leider haben sie dabei die vormals weitgehend in der Mitte des Zimmers konzentrierte weiße Pracht gleichmäßig über das ganze Zimmer verteilt.
Am Ende hatte der Staubsauger einige Betriebsstunden mehr auf der (meines Wissens nicht vorhandenen) Uhr und Zoe's Kinderzimmer war endlich mal wieder komplett aufgeräumt.
4 Kommentare. Schreib was dazu-
Sabrina Blut
13.10.2013 20:30
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Sebastian
13.10.2013 21:32
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Andrea
14.10.2013 19:40
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Jan Kaffeepads
14.10.2013 19:42
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Tja, mein Lieber, soweit mir bekannt müssen da alle Eltern durch, die meinen, dass ein solcher Sitzsack eine tolle Idee ist.... Damian hatte mit seinem dann noch "Schneekanone" gespielt und das ach so geliebte Sryropor grosszügig in der kompletten oberen Etage verteilt.......
ICH habe das nie behauptet! Oma kam auf die tolle Idee :)
Ihr seid ja früh dran mit der Weihnachtsdeko ;-)
Ist beinahe schade, dass die schönen Styropor-Kügelchen alle im Staubsaugerbeutel verschwunden sind.
Das haben unsere Kinder letztes Jahr auch Bravorös hinbekommen, der Teppich war danach hinüber, da man es durch saugen und säubern kaum rausbekommen hat.
Schneespray...gefährliches Zeug.
Grüße, Jan