Das Kleinflugzeuge internationale Verkehrsflughäfen ansteuern ist nichts ungewöhnliches. Ich selbst bin sogar lieber im kontrollierten, als im unkontrollierten Luftraum unterwegs. Wenn allerdings ein kleines Flugzeug den New Yorker JFK - Flughafen ansteuert, ohne sich vorher die notwendige Einfluggenehmigung per Funk geholt zu haben, keine Anflugkarten an Bord hat, die Anweisungen des Towers nicht umsetzen kann und dann noch mitten auf der Landebahn stehen bleibt, obwohl sich eine Boing 747 im Endanflug befindet, hört eigentlich der Spaß auf. So zu fliegen hat nichts mit Freiheit zu tun, sondern ist einfach nur unverantwortlich.
Gestern allerdings fing der Spaß an dieser Stelle erst richtig an, denn wir waren nicht etwa im Cockpit (und uns würde es auch nicht einfallen, einen Flughafen planmässig unvorbereitet anzufliegen), sondern sind zum Fliegen in die Innenstadt von Hannover gefahren. Zoe hatte Geburtstag und da sie schon länger mal wieder ins Kino wollte, haben wir beides kombiniert. Das Kinoprogramm sah drei "Planes" - Vorstellungen vor: Eine Vormittags, eine um 14:40 und eine um 16:40 - in 3D.
Ein Kinderfilm in 3D - das ist nicht ohne Risiko, denn der Unterschied zwischen einer Fernseher-ähnlichen platten Leinwand und Action, die einen direkt anspringt, ist nicht zu unterschätzen. Im Vorprogramm kam auch Werbung für eine Afrika-Doku - mit einem Elefanten, der mit seinem Rüssel dem Zuschauer scheinbar direkt ins Gesicht fassen wollte. Ich hatte Zoe vorher nochmal extra geimpft, dass sie keine Angst haben muss und wenn es zu schlimm wird, einfach die 3D-Brille absetzen soll. Nun, bei ihr hat das gewirkt und sie hatte richtig Spaß, ein Kind ein paar Reihen hinter uns fing angesichts des mehr als armdicken Elefantenrüssels heftig zu weinen an und brauchte ein paar Minuten, bis es wieder ruhig war.
Der Film war für den Disney-erfahrenen Zuschauer wenig überraschend: Sprühflugzeug trifft Mentor, Mentor baut Sprühflugzeug auf, Sprühflugzeug nimmt am großen Wettrennen teil, Mentor stürzt ab, Sprühflugzeug zweifelt an allem und schließlich... Nein, ein ganz klein wenig Spannung lasse ich Euch doch noch.
Für Zoe war der Film - abgesehen von einer 2. Weltkriegs-Szene, die ich persönlich unnötig fand, das hätten die Drehbuchschreiber leicht auch kinderfreundlicher lösen können - toll, sie war begeistert vom Kino, vom Film, vom 3D, vom Popcorn und allem. Ich fand bemerkenswert, dass bei aller kindgerechten Aufmachung sehr exakt an der Realität gearbeitet wurde. Sicherlich fliegen Flugzeuge nicht von alleine und halten kein Fernglas mit dem ranklappbaren Flügel vor das Cockpit, aber beispielsweise die Funksequenz in der anfangs beschriebenen Szene beim Anflug auf JKF könnte durchaus tatsächlich so ablaufen. Hier hat sich Disney - erfreulicherweise - sehr viel Mühe gegeben, nicht irgendwelche Sachen zu erfinden, sondern die Realität möglichst weit einfliessen zu lassen.
Ich nehme aus dem gestrigen Nachmittag zwei Erkenntnisse mit:
1. (Eher aus dem Vorprogramm mit 3D-Filmaufnahmen, z.T. aus der Luft) Wir brauchen unbedingt eine 3D-HD-Kamera für Luftaufnahmen! Die HD Hero mit 3D-Set (das zwei HD Heros syncronisiert und so 3D-Aufnahmen ermöglicht) wäre wirklich toll, aber der Preis ist auch nicht ohne und passendes Wiedergabeequipment müsste dann auch noch her...
2. Kino-Verpflegung ist mittlerweile wirklich unverschämt teuer. 23 Euro für einen Film - das ist gar nicht mal so viel weniger als die Karten gekostet haben. Schon 12 Euro für ein bisschen Popcorn und zwei Cola sind unglaublich - aber was ist Kino ohne Popcorn?
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