Heute war er da, der Tag des ersten richtigen, offiziellen Zeugnisses. Zoe war mittelmäßig aufgeregt und das Ergebnis nicht ganz so wie erwartet - an mehreren Stellen. Aber geschafft hat sie es trotzdem: Versetzt in die zweite Klasse.
Im ersten und zweiten Halbjahr jeweils ein entschuldigter Fehltag - wenn ich mich nicht irre, war der im zweiten Halbjahr erst vor ein paar Tagen, damit sie vor anderen Schulklassen mit ihrem Kinderchor auftreten konnte. Keine unentschuldigten Fehltage - das wäre auch eine ziemliche Überraschung gewesen!
Das Zeugnis selbst ist ein reines Textzeugnis. Ich bin eher für Noten, die sind wenigstens eindeutig und unmißverständlich, so kann man in Zoe ist eine freundliche und zurückhaltende Schülerin alles mögliche rein interpretieren. Freundlich ist ok, aber steht der zweite Teil für einen Totalausfall im Mündlichen? Oder verschläft sie einfach den Unterricht? Ist es ein "ganz ok, könnte aber mehr sein"? Oder vielleicht "Zoe beteiligt sich am Unterricht, stört selbigen aber nicht"?
Schwimmabzeichen: Silber steht dort, der Zusatz (vor der Einschulung erworben und sauer, dass es für Gold eine Altersbeschränkung gibt) fehlt allerdings. Na gut, das lässt sich verschmerzen.
Eher überraschend war: Für ihre schriftlichen Aufgaben benötigt Zoe mehr Zeit als vorgesehen. Nun, wenn ich von den Hausaufgaben ausgehe, dann schreibt sie fix und so schnell wie ich es nach einem Schuljahr niemals erwartet hätte. Zumindest, wenn man die reine Schreib- bzw. Arbeitszeit nimmt und die Quengel-Pausen außen vor lässt. Dieser Satz schreit also nach einer Nachfrage bei der Lehrerin - nach den Ferien.
Vielleicht wäre es hilfreich, wenn das jeweilige Klassenziel mit angegeben wäre. So steht dort für Mathe etwas, was ich etwa als zwei plus interpretieren würde, allerdings nur, wenn der Zahlenraum bis 20 auch das Ziel war. Vielleicht rechnen die anderen Kids erst bis 10 oder schon bis 30? Machen sie nicht, 20 ist das Ziel der ersten Klasse, aber das muss man schon wissen.
Ein Nebensatz ist auch interessant formuliert: ...und mit Erfolg im Leseprogramm Antolin gearbeitet. Ja, könnte man so sagen. Überraschenderweise Klassenbeste mit 23 gelesenen Büchern und 433 Punkten seit Februar trifft es eher. Oder: Hat fast ihren ganzen Bücherbestand verschlungen und schnupft Erstklässlerbücher nur so weg. Drei Stück davon pro Tag inklusive Antolin-Fragen sind ganz normal. Das am Ende 67 Punkte zum nächsten, selbst gesteckten Etappenziel fehlten, unterschlagen wir an dieser Stelle einfach mal. Es gibt durchaus andere Kinder in ihrer Klasse, die besser lesen können (und welche die es schlechter können), aber anscheinend niemanden, der so fleißig Punkte sammelt. Mal schauen, ob das in der zweiten Klasse auch so bleibt, immerhin stehen so einige Bücher auf ihrem Geburtstagswunschzettel. Aber bitte Drittklässlerbücher, alles andere lohnt sich kaum anzufangen.
Über Antolin schreibe ich nochmal einen eigenen Post (irgendwann), denn ich ich finde die Idee gut: Lesen lernen und gleichzeitig erste Onlineerfahrungen sammeln - auf einem werbefreien Portal nur für Kinder.
Insgesamt ist das Zeugnis erwartungsgemäß in Ordnung. Man könnte auch sagen: Sie hat das Klassenziel recht locker erreicht, findet aber viele Aufgaben langweilig und doof.
PS: Das Schwimmabzeichen wird erwähnt, aber warum eigentlich Ingress Level 9 nicht?
1 Kommentar. Schreib was dazu-
Tamaro
22.07.2015 22:42
Antworten
Boah, irgendwie kaum zu glauben, dass Zoe jetzt das erste Schuljahr bereits hinter sich hat...
Ich hab immer noch das Gefühl, dass sie gerade eingeschult wurde. Dass das 'Rausschmeißen' aus dem Kindergarten gerade erst her ist...
Liebe Grüße, Tamaro