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Zoe's Reisen

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Kinder wachsen so schnell und schon bald erleben sie viele Dinge alleine, ohne ihre Eltern. Das beginnt in Krippe oder Kindergarten und wird im Laufe der folgenden Jahre immer schlimmer. Das wir so schnell so viel verpassen, hätte ich jedoch nicht gedacht.

Die erste Zeit ihres Lebens verbringen Kinder bei und mit Ihren Eltern. Der erste Schritt zur Selbstständigkeit wird gar nicht als solcher wahrgenommen: Das frisch geschlüpfte Baby darf nach einigen Wochen oder Monaten im Kinderzimmer schlafen und nicht mehr im Babybett im elterlichen Schlafzimmer.

So richtig bewusst werden die anstehenden Veränderungen erst, wenn das Kind tagsüber von anderen betreut wird, seien es die Großeltern, die Krippe, ein Spielkreis ohne Eltern oder schließlich der Kindergarten. Plötzlich erfährt man nur noch in Erzählungen von den Erlebnissen des Tages und immer mehr bleibt den Eltern ganz verborgen.

Ich bin viel zu lange nicht mehr geflogen, wenn ich mich nicht irre war ich die letzten knapp 5 Wochen nur am Boden. Ein unhaltbarer Zustand, gab es doch - von gelegentlichem schlechten Wetter abgesehen - eigentlich keinen Grund. Bei Blogg-Dein-Flug hatte sich eine Bloggerin aus Hannover beworben und wir hatten eigentlich das nächste Wochenende ins Auge gefasst, allerdings war das Wetter besser als erwartet, ich hatte an diesem Wochenende mehr Zeit als erwartet und durch den ausgefallenen Flug vom Donnerstag war auch mehr Budget vorhanden als erwartet, also haben wir uns kurzfristig für heute verabredet.

Die D-EXBS hat vier Plätze und sie wollte alleine kommen, Bea spielte im Garten, aber Zoe wollte mitkommen. Ich hatte ihr schon erklärt, das wir uns heute mit einer Frau am Flughafen treffen, die mitfliegen wollte und Zoe - der Einfachheit halber - ihren Vornamen genannt.

Was hat das alles mit Selbstständigkeit zu tun? Auf dem Weg zum Flughafen kam plötzlich von hinten:

Papa, fliegen wir nach London?
Ich musste sie leider enttäuschen und verneinte dies. Ein Moment Stille... dann:
Papa, ich kenne A. (die Bloggerin)
Keiner von uns hatte die Bloggerin je zuvor getroffen, selbst der elektronische Kontakt ist sehr jung und erst über die Aktion entstanden, ich hielt es also für absolut ausgeschlossen, das Zoe sie bereits kannte oder gesehen hatte, fragte aber trotzdem woher sie sich kennen würden.
Ich kenne A. aus London, vom Flughafen.
*Sigh* ooooookay. Zoe war genau ein Mal bisher in London und dort sogar am Flughafen, allerdings war sie erst (ganz) wenige Wochen weiter als ein Strich auf einem positiven Schwangerschaftstest. Naturgemäß war Mama die ganze Zeit bei ihr, als keiner Zellhaufen in Mamas noch unsichtbarem Babybauch wäre es auch kaum denkbar dass sie zwischendurch kurz rausgekrabbelt, den Heathrow unsicher gemacht und unbemerkt zurückgeschlüpft ist.

Also bleibt nur eine Möglichkeit: In den rund 7 Monaten die unsere kleine 3,5jährige  jetzt im Kindergarten ist, muss sie irgendwann einen Ausflug nach England gemacht haben. Da die Erzieher eigentlich alle Ausflüge vorher ankündigen, kann das nur unbemerkt gewesen sein. Ich muss am Montag dringend ein sehr ernstes Wort mit der Kiga-Besatzung sprechen, denn wenn ein kleines Zoe einfach so abhaut, nach London jettet und bis zur Abholung am Nachmittag wieder zurück ist, sollte man meinen dass aufmerksamen Betreuern so etwas auffällt! Das Zoe geflunkert hat ist natürlich vollkommen ausgeschlossen.

Über den Flug selbst bloggt diesmal jemand anderes, sobald der Bericht online ist, werde ich ihn aber auf jeden Fall verlinken. Leider hatte das Wetter den Wetterbericht nicht gelesen, denn anstatt zum Nachmittag hin immer besser zu werden, zog es sich immer weiter zu. Schade, schön war es trotzdem.

Auf dem Rückweg habe ich dann noch einen kapitalen Fehler gemacht. Wir sollten noch schnell neue Gummistiefel für Bea mitbringen - eigentlich kein Problem, allerdings habe ich kein bisschen nachgedacht und leichtsinnigerweise Zoe - eine angehende Frau - mit in den Schuhladen genommen. Natürlich gab es genau noch ein einziges Paar Gummistiefel in Bea's Größe, so dass sich meine Suche etwas hinzog. Zoe's Anwesenheit hat den Zeitaufwand allerdings glatt verdoppelt, denn sie kam ständig mit einem Paar (meist zu kleiner) Schuhe an, dass sie unbedingt anprobieren wollte und ich musste sie jedes Mal überzeugen, die Schuhe wieder zurück zu stellen. Dabei wusste sie jedes Mal genau von welchem Platz das Paar stammte.

Endlich und mit Hilfe einer Verkäuferin (ein seltenes Wesen in vielen deutschen Geschäften) fand ich schließlich passende und schöne Gummistiefel (auch wenn ich sie selbst nicht anziehen würde, erstens sind sie mir zu klein und zweitens glaube ich kaum dass mir rosa Gummistiefel mit weißen Blümchen sonderlich gut stehen würden), schnappte mir mein Kind und machte mich auf dem Weg zur Kasse. Mein zweiter Fehler war, dem Frieden so schnell zu trauen, denn nach ein paar Meter stellte sich heraus dass sie in ihrer (mir abgewandten) Hand ein Paar schwarze Lackschuhe hatte. Die sahen zwar toll aus und waren ihr bestimmt nicht mehr als ein oder zwei Nummern zu klein, aber Zoe hat genug Schuhe und es steht derzeit auch kein Anlass an, der solche Einmalschuhe gerechtfertigt hätte.

Sie waren zwar schon stabil, aber mal im Ernst: Wenn nicht gerade 4 Hochzeiten (und eventuell ein Todesfall) im Bekanntenkreis anstehen, werden derartige Schuhe zu einem einzigen Anlass getragen, danach werden sie entweder schnell zu klein, als Alltagsschuhe blitzschnell ruiniert oder beides. Unter leichten bis mittelschweren Protesten stellte sie die Schuhe wieder zurück und wir konnten - da die Kasse im Bereich der Erwachsenenschuhe stand - Bea's Gummistiefel ohne größere Unterbrechungen bezahlen.

 

1 Kommentar. Schreib was dazu

  1. lol!!!


    Zumindest was London angeht, musste ich ihr anscheinend schon mindestens einmal zu viel das Buch mit den Abenteuern des Hasen Felix vorlesen :-)


    Was das (Kauf-) Verhalten in diversen Geschäften angeht, so erfüllt sie leider schon so ziemlich alle Klischees die über Frauen existieren *seufz*

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