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Die Postbank möchte gerne die iTANs loswerden, als Bank ist das ihr gutes Recht, schließlich genehmigen sich Banken per AGB üblicherweise alles, was sie wollen. Der Gesetzgeber sollte über eine Längenbegrenzung von Bank-AGB nachdenken, aber das ist ein anderes Thema...
Auf jeden Fall gibt es ab Mitte April für die Privatkunden und danach für die Geschäftskunden keine neuen iTAN - Listen mehr.
Zur Auswahl stehen jetzt mobileTAN per SMS (etwas, dass man nicht ernsthaft in Erwägung zieht, wenn man in der Branche gearbeitet hat, denn eine SMS läuft gerne mal um die halbe oder ganze Welt, bis sie ankommt) und chipTAN mit (kostenpflichtigem) Kartenleser und Chipkarte.
Am 22.4.2011 habe ich diesbezüglich bei der Geschäftskunden-Hotline nachgefragt, wie denn eine Chipkarte nur für chipTAN zu bekommen wäre und diese am 23.4. wie von der Hotline angewiesen per TAN-gesicherter Onlinebankingnachricht formlos bestellt.
Nach wahnsinnigen 10 Tagen Bearbeitungszeit kam die Email - Antwort von der Postbank: Der beiliegende Kartenantrag sollte ausgefüllt und eingeschickt werden. Also das Monstrum (9 Seiten) und das Legitimationsformular (2 Seiten) ausgedruckt, ausgefüllt und mit persönlicher Legitimation und gefühlten 100 Unterschriften in der nächsten Post(bank)filiale abgegeben.
Als kleines Dummerchen ging ich davon aus, nach 14 Tagen mal nachfragen zu können. Die freundliche Geschäftskunden-Hotline-Mitarbeiterin eröffnete mir, das gar kein Antrag vorliegt und das dieser formlos per Fax direkt an die Kontoführungsabteilung zu stellen ist.
Fassen wir zusammen:
- Antrag via Onlinebanking mit PIN und TAN gesichert
- Antrag persönlich in der Filiale mit Perso-Kontrolle
- Antrag per Fax mit Unterschrift
Bleibt noch die Frage: Muss ein Unternehmen Insolvenz anmelden, wenn es mangels funktionierendem Onlinebanking keine Rechnungen mehr bezahlen kann?
3 Kommentare. Schreib was dazu-
tom
19.05.2011 13:40
Antworten
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Daniel
23.05.2011 7:40
Antworten
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Sebastian
23.05.2011 8:05
Antworten
Ich hab das mit der hiesigen Sparkasse auch hinter mir. Man könnte meinen, das man in egal welche Filiale gehen kann, um sich dieses Blöde Lesedingens zu holen (und dafür auch noch 15 Tacken zu bezahlen, ein Hoch auf deutsche Lobbyarbeit!). Aber nö, da ist die Filliale dann nich zuständig und man darf ein paar Orte weiter zur Zentrale fahren, die dann natürlich keines der Geräte auf Lager hat. Da muss man echt kerngesund sein :-)
Das mit der Umstellung wird dir jetzt bei jeder Bank passieren. iTAN ist einfach zu unsicher geworden, die Banken und Kunden haben durch Phishing enorme Schäden tragen müssen. Logisch das beide nach Alternativen suchen.
Für Sparkassenkunden und Postbankkunden die bereits schon länger chipTAN nutzen, kann es in Süddeutschland passieren das ein weiterer neuer chipTAN Reader gekauft werden muss.
9 Seiten Kartenantrag finde ich persönlich jetzt aber etwas übertrieben. Schau mal ob da irgendwo der Passus "...hiermit überschreibe ich meine Seele der Postbank..." aufgetaucht ist :P
Was ich nicht versteh ist deine Ablehnung zu mobileTAN. Die TAN darf ja gerne durch die ganze Welt reisen, solang die SMS nicht gezielt abgefangen werden kann...
Ach ja bevor ichs vergess: Ich bin Bankmitarbeiter und für den Bereich Online Banking zuständig *duck und weglauf*
Na, die Dresdner Bank macht nach der feindlichen Übernahme noch keine Anstalten, auf was anderes umzustellen, damit ist die Firma zumindest zum Teil gerettet :-)
Gegen die Umstellung habe ich ansich nichts - obwohl iTAN-Schäden meines Erachtens immer auf Dummheit der Kunden zurückgehen - aber dann sollte sie doch wenigstens funktionieren und nicht Geschäftsprozesse lahmlegen.