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Tage wie diese

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Es gibt Tage an denen man besser gar nicht aufgestanden wäre und es gibt Tage an denen es ganz gut war, doch aufgestanden zu sein, die letzten fallen in eine der beiden Kategorien.

Es ist ruhig geworden in den letzten Tagen, leider und nicht beabsichtigt. Schuld daran ist die liebe Arbeit, denn Computer sind Herdentiere: Hat einer ein Wehwehchen, dann bekommen andere Solidaritätsschmerzen.

mySQL hat das zur Perfektion gebracht: Binnen weniger als einer Sekunde kann eine komplette Cluster-Replikation stehenbleiben. Die Slaves werden bockig und haben keine Lust mehr die Befehle ihres Meisters auszuführen und das - man könnte meinen sie wären in einer Gewerkschaft - natürlich bei allen gleichzeitig. Redundanz? Ja, klar, mehr als ausreichend vorhanden, aber die hat natürlich gleich mitgestreikt. So etwas versüßt einem richtig den Abend wenn man eh schon zu lange vor dem Rechner hängengeblieben und trotzdem wieder nicht zum bloggen gekommen ist.

Aber zurück zu den Herdentieren: Ein Aufstand reicht natürlich nicht, in den letzten Tagen haben immer wieder die gleichen Maschinchen gemuckt und verschiedene, voneinander vollkommen unabhängige Marotten entwickelt. Jede einzelne in sich schlüssig, aber könnte so etwas bitte mal etwas zeitlich versetzt kommen?

Heute war einer dieser Tage an denen man gar nicht zum müde-sein-weil-gestern-Nacht-ja-unbedingt-die-Datenbank-stehen-bleiben-musste kommt, denn alle fünf Minuten kommt etwas anderes, Neues, wichtiges an. Anfragen mit Priorität "normal" werden einfach ignoriert, "Disaster" wird zur Kenntnis genommen und ab "Weltuntergang" aufwärts wird mit der Bearbeitung angefangen. Wohl gemerkt: Angefangen, denn zu Ende bringen kann man nichts weil vorher schon das nächste mit noch höherer Priorität dazwischen kommt. Die simpelsten Sachen sind heute liegen geblieben - tut mir leid, ging nicht anders.

Tage wie heute (die letzten beiden waren zwar schlimm, aber nicht annähernd so schlimm) kommen vor und ich will mich auch gar nicht beschweren. Hin und wieder mag ich diesen Stress ganz gerne, solange er nach ein paar Tagen wieder vorbei geht.

Ich bin heute sogar zum programmieren gekommen: 88 Zeilen Quellcode plus 5 Zeilen HTML warten drauf morgen früh (oder irgendwann später) committed zu werden. Angefangen hab ich mit der Aufgabe so gegen 8:00 Uhr, fertig waren die Änderungen gegen 15:30.

Von meinem RAID gibt es gute und schlechte Neuigkeiten: Gut ist, dass das Mainboard mit allem darauf anscheinend problemlos unterstützt wird und die Probleme nicht auf Controller, alte Treiber oder Inkompatibilitäten zurückzuführen sind. Die andere Seite der Medaille sind die Festplatten: Mein aktuelles RAID5 läuft weiter "degraded", denn eine der Festplatten hat eine emotionale Krise und fühlt sich als "Hot Spare" und nicht mehr als Datenfestplatte, eine ist (anscheinend) intakt und die Dritte zeigt irgendwo zwischen 60 und 80% Hardwareschäden, ist nicht mehr lesbar und darüber so entrüstet dass sie sich aus dem RAID verabschiedet.

Meine Ausbaupläne haben sich auch leicht geändert: Anstatt 7 werden in Zukunft "nur" 5 Festplatten arbeiten und zwar in unterschiedlichen RAID-Gruppen mit Level 1, 5 und 6. Zwei bereits existierende gehören dazu und die dritte soll in den nächsten Tagen eintreffen, vermutlich aber nicht mehr vor dem Wochenende. Die letzten beiden werden wohl noch zwei Wochen auf sich warten lassen (sofern der angekündigte Liefertermin stimmt), aber wenn die erste da ist sollte die Datenverlust-Gefahr erst einmal gebannt sein.

 

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