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Medical Disaster

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Zugegeben, der Titel ist etwas übertrieben, aber er gefiel mir irgendwie, er könnte auch zu einer neuen US-Krankenhausserie gehören. Ganz unberechtigt ist er leider auch nicht.

Ich hätte mit dem vorherigen Post die Routine und Erfahrung der zuständigen Ärzte nicht so sehr loben sollen. Prompt ging heute bei der Installation des Ports so ziemlich alles schief, was nur schief gehen kann. Ein Port ist ein direkter Zugang zum Blutkreislauf, der bei häufigen Infusionen eingesetzt wird. Fast wie - man möge mir diesen Vergleich verzeihen - der Tankdeckel bei einem Auto: Durch ihn braucht man nicht für jeden Tankvorgang das Blech und den Tank zu durchbohren (Metallbohrer + Benzindämpfe = ganz schlechte Idee!), nur um das Loch danach zu stopfen und überzulackieren, sondern kann einfach und jederzeit tanken. Klappe auf, Chemo rein, Klappe zu, fertig.

NotaufnahmeUm den Titel doch noch ein wenig zu rechtfertigen, hatte meine liebe Frau gestern leichte Schmerzen in der rechten Schulter. Nun, wir sind beide nicht mehr die jüngsten und ihr neunundzwanzigster Geburtstag hat sich auch schon ein paar Mal gejährt (denn Frauen werden ja nicht älter als 29), also sind ein paar körpereigene Statusmeldungen nicht so ganz ungewöhnlich. Um so ungewöhnlicher war allerdings, dass sich selbige Schulter heute Nachmittag plötzlich entschloss, binnen einer halben Stunde sichtbar zu wachsen.

Man(n) mag über pralle, weibliche Rundungen denken, was man(n) will, aber an dieser Stelle sind sie weder wirklich ansehnlich, noch beabsichtigt (wobei... wenn Frau sie jetzt schon aus Spaß und Sensationslust die vorderen Rundungen durch Plastik ersetzen lässt, warum nicht auch mal Schultervergrößerungen? In den USA ist doch alles immer gerne größer...). Da medizinisches Personal die einzige Gruppe von Menschen ist, die bei Beschwerden noch schwieriger zum Arzt zu bekommen sind, als Männer (und sich ihre Schulter natürlich genau den Zeitpunkt ausgesucht hatte, an dem alle Ärzte Feierabend hatten), hab ich sie heimlich und ohne Vorwarnung zum Krankenhaus gefahren. Erst auf dem Parkplatz realisierte sie, wo wir waren, da war es aber schon zu spät. Zoe hat schnell Mama's kurzzeitige Verwirrtheit ausgenutzt, um sie an dem gesungen Arm in die Notaufnahme zu ziehen und dort wurde sie einfach festgebunden und konnte nicht mehr weg.

Vielleicht war es auch nicht ganz so dramatisch, aber fast. Eine Stunde später standen dann zwei Dinge fest: Erstens muss der Arm eine Woche in einer Schlinge wohnen, wie in einem schweizer - weil recht löchrigem - Schneckenhaus und soll sich dort gefälligst ruhig verhalten. Ende nächster Woche darf er dann entweder wieder raus oder zusammen mit dem an ihm dran hängenden Körper in die (MRT-)Röhre.

Zweitens fällt unser für Morgen geplanter Ausflug zu Justine und Lili ins Wasser. Zwar nicht buchstäblich und dieses Mal ist auch die Elbe vollkommen unschuldig, aber trotzdem ist so an gemeinsame Cockpitarbeit nicht zu denken (zumal ihr Sendeknopf für den Funk auf der rechten Seite ist) und wir wollen nicht riskieren, dass es noch schlimmer wird.

Wenn das so weiter geht, muss ich hier noch eine eigene Kategorie für Krankmeldungen anlegen...

 

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