Zoe hat den Samstag Vormittag genutzt, um gleich zwei Briefe zu schreiben: Einen Beschwerdebrief zu unserem Coat of Arms Ausflug vom letzten Donnerstag und einen privaten.
Der erste ging an Jim. Nein, nicht den, in dessen Nähe alle zu Vätern werden (He's dad, Jim.), sondern den Block. In der hannoverschen Filiale hatten wir unsere Vatertagstour ausklingen lassen. Zoe wollte Chicken-Nuggets (oderWieAuchImmerSieDaGeradeHeißen) mit Pommes und Cola. Letztere scheiterte am Einspruch des bösen Papa's und erstere - gab es nicht mehr!
Für Hamburger - egal mit welchem Belag - ist sie nicht so ganz zu begeistern, also stand sie erstmal ratlos vor der freundlichen, aber etwas ungedultigen Kassiererin. Die kann nichts dafür, aber das ist natürlich kein Grund, sich nicht nachträglich bei den Verantwortlichen zu beschweren und die frittierten Hühnerstückchen zurück zu fordern. Genau das hat sie heute getan - schriftlich, per Post.
Weil sie aber bei jedem Besuch des Postboten fiebert, ob er etwas für sie dabei hat (und sie sich sogar schon über den Jahresabschluss ihres Sparbuches gefreut hatte), folgte gleich noch ein zweiter Brief. Einer, der hoffentlich beantwortet wird.
Als Erstklässlerin ist ihr Schrift-Wortschatz noch nicht so sehr ausgeprägt. Unbekannte Wörter schreibt sie so wie sie gesprochen werden und das kann für Ungeübte zuweilen etwas schwierig zu lesen sein. Wenn sie allerdings einen Brief schreibt, dann sollten es auch ihre eigenen Worte und keine von Mama oder Papa vorgegebenen sein, also wurde der Brief erstmal am Computer getippt - ohne Rücksicht auf rechtschreibtechnische Verluste.
Inhaltlich war es auch nach der Korrektur noch ihr Text. Wir haben auch nicht jeden einzelnen Fehler besprochen oder angemalt, weil sie die meisten Wörter noch gar nicht schreiben können muss, dann braucht man sie auch nicht zu frustrieren, in dem ihr jeder Fehler vorgahalten wird. Gefärbt wurde der Text nur in blau/rot, denn so wird mittlerweile die Silbentrennung ganz nebenbei geübt.
Mit dem Ausdruck des fertigen Textes und ihrem frisch selbstgemachtem Briefpapier verschwand sie in ihr Spielhaus. Während wir draußen dem Rasen den ersten Schnitt der Saison verpassten, schrieb sie ihren Brief ab. Gedruckt nur ein paar Zeilen wurde es handschriftlich ein ganzes A4 Blatt.
Umschlag, Briefmarke, Adresse - fertig! Für wen der zweite Brief ist, wird an dieser Stelle noch nicht verraten. Nur so viel sei gesagt: Der Empfänger ist so weit weg, dass eine Briefmarke sinnvoller ist als die persönliche Zustellung und es ist - zumindest so weit ich weiß - kein Erstklässler. Aber vielleicht findet sich demnächst an anderer Stelle des weltweiten Internets ein Bericht vom Empfänger. Das kann allerdings noch ein paar Jahre Monate Wochen Tage dauern, denn die Post streikt gerade auch mal wieder...
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