Dieser Post wurde aus meiner alten WordPress-Installation importiert. Sollte es Darstellungsprobleme, falsche Links oder fehlende Bilder geben, bitte einfach hier einen Kommentar hinterlassen. Danke.
Nur halbwegs ernsthaft habe ich vor einiger Zeit geschaut, ob es Computerspiele für Kinder gibt, die noch nicht lesen können. Zoe ist 2,5 und zu meiner Überraschung bringt Ubuntu ein ganzes Softwarepaket für 2 bis 6jährige mit.
Dabei handelt es sich um GCompris, einer bunten Sammlung verschiedener Spiele mit einer einheitlichen Oberfläche.
Ob es sonderlich intelligent ist, in unserer Englisch-geprägten Welt die Einstiegssoftware für Kinder mit einem französischen Namen auszustatten, sei dahingestellt, aber Zoe (2,5) ist begeistert.
Auf unserem Mediacenter läuft Mythbuntu, damit war die Installation mit einem "apt-get install gcompris" erledigt (alternativ natürlich auch über das SoftwareCenter installierbar), für Windows und Mac gibt es fertige Installationsdateien zum Download, aus lizenzrechtlichen Bedenken stehen allerdings nicht alle Module/Spiele in der Windows-Version zur Verfügung.
Nach dem Start zeigt sich das sehr einfach aufgebaute Hauptmenü: Links eine Reihe von Symbolen für verschiedene Anwendungs- bzw. Spielwelten und rechts jeweils die Symbole der aktuell ausgewählten Welt. Zoe's erster Versuch war das oberste Symbol (Katze) links, dann die Maus und gleich das erste Programm.
Dabei wird ein Foto angezeigt, welches mit quadratischen Wassertropfen verdeckt ist. Durch Bewegungen der Maus müssen diese weggewischt werden, um das Foto freizulegen. Wie bei fast allen Aktivitäten steigt der Schwierigkeitsgrad mit der Erfahrung des Kindes an - in diesem Fall werden die Tropfen immer kleiner.
Unser Mediacenter hat eine kabellose Tastatur mit einem ziemlich sensiblen Trackball und ich war baff wie schnell Zoe damit zurecht kam. Bereits nach ein paar Minuten war das erste Foto "sauber" und dann ging es Schlag auf Schlag. Das nächste Spiel (im Menü gleich neben dem ersten) erweitert die Schwierigkeit, weil die Tropfen jetzt angeklickt werden müssen, in höheren Schwierigkeitsstufen sogar mehrfach, aber auch das war kein Problem.
Das ist jetzt ein paar Wochen her und mittlerweile hat Zoe ihre Spiele ausgeweitet, selbst neue entdeckt und navigiert in dem (meist aus zwei Ebene bestehenden) Menü sicher und selbstständig. Wehe, Mama oder Papa wollen ihr ein Spiel auswählen, nur noch GCompris starten dürfen wir für sie. Für sie heißt das Ganze "Tippen", sie kommt von selbst an und will spielen und bleibt dann auch immer etwa eine halbe Stunde konzentriert dabei, nur für die Buchstaben- und Zahlenspiele konnten wir sie noch nicht begeistern.
Einziger Minuspunkt: Das verwendete kindgerechte Malprogramm "TuxPaint" wird als externes Programm genutzt, damit fehlt ihm der allen anderen Anwendungen gemeinsame "Menü"-Button und Zoe kommt nicht alleine raus. Hier wäre zumindest eine angepasste Version von TuxPaint wünschenswert.
1 Kommentar. Schreib was dazu-
vaterfreude
28.07.2011 16:27
Antworten
Hallo,
anfangs war ich auch besorgt, ob es so gut für kleine Kinder ist, schon früh mit dem Computer und ähnlichen zu spielen, aber die Erfahrung hat mich eines besseren belehrt. In Fragen der Erziehung und im Umgang mit Kindern halte ich es für wichtig, dass sie genug Zeit haben um sich an unsere Welt zu gewöhnen. Daher glaube ich auch, dass 2,5 Jahre ein gutes alter sind um damit zu beginnen. Außerdem hab ich festgestellt, dass kinder sich meistens gleich bockig benehmen, wenn sie nicht das bekommen was sie wollen und das hat nichts damit zu tun, dass sie in irgendeiner Art und Weise vom Computerspielen abhängig sind. Ein Gerücht, das sich nach wie vor hartnäckig hält.