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Früher war alles besser. Da gab es nur die Auswahl zwischen Bären-, Mammut- und Wolfsfell. Heute ist das alles egal, wichtig scheint nur noch der aufgedruckte Name zu sein. Jetzt ist auch Zoe in den Strudel der Markenklamotten geraten.
Eines der grundlegenden konzeptionellen Probleme von Kindern ist das Wachsen. Es ist zwar begrüßenswert, dass sie ihre anfängliche Körperlänge nicht behalten und alle Mütter sind wohl froh darüber, dass sie nicht bereits in Endgröße auf die Welt kommen, aber ähnlich wie die Pharmazie, die an Stelle eines permanenten Grippeschutzes lieber jedes Jahr eine neue Impfung anbieten (demnächst vermutlich noch mit Extra Vitamin-C und Kirschgeschmack), zeigen die führenden Modehäuser keinerlei Interesse, mitwachsende Kleidung zu erfinden. So verbringen Eltern und andere Kinderverkleiderungszuständige zwangsweise unzählige Stunden ihres Lebens in Klamotten- und Schuhläden.
Gestern standen bei Zoe neue Turnschuhe auf dem Programm und es blieb uns nichts anderes übrig, als einen Schuhladen zu stürmen. In Ihrer Größe standen genau 6 Schuhe zur Auswahl, je ein linker und ein rechter in weiß-grün, ein linker und ein rechter in weiß-rosa und ein linker und ein rechter in weiß-blau-grau.
Zoe ist altersbedingt noch ziemlich unerfahren und ging der Markenindustrie voll auf den Leim: Von den drei Farbkombinationen entschied sie sich natürlich für die beiden Adidas-Puschen. Noname geht nicht, es muss natürlich ein Markenprodukt sein. Lesen kann sie noch nicht und auch Markenlogos reizen sie nicht sonderlich, aber die Markenhersteller haben auch für diesen Fall vorgesorgt und die weißen Turnschuhe mit ein paar rosa Flecken versehen.
Rosa und Pink ziehen immer, um kleine Mädchen alle Register ziehen zu lassen und den bemitleidenswerten Eltern keine Chance zu geben. Nun, gestern waren gar nicht all zu viele kindliche Zwangsmaßnahmen notwendig, um uns zu überzeugen, die blau-weiß-grauen gehörten zur gleiche Marke und die (nur 1/3 kostenden) weiß-grünen Noname-Schuhe waren für Schuhgröße 27 recht knapp bemessen, so dass sie die Zeit bis zum nächsten Schuhkauf deutlich reduziert hätten.
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