Bea's Konfirmation - das Buffet

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Im ersten (eigentlichen) Post zur Konfirmation habe ich schon angekündigt, die immer lauter werdenden Fragen nach dem Essen in einem getrennten - diesem - Post zu beantworten. Hier ist es also, Bea's Konfirmationsbuffett.

Wir (ich) haben uns entschlossen, selbst zu kochen und kein ich-weiß-nicht-was-drin-ist - Essen irgendwo zu bestellen. Die letzten Wochen vor dem großen Tag haben wir immer wieder probegekocht, umgeplant, dazu genommen, gestrichen und gezweifelt. Etwa eine Woche vorher stand das endgültige Menü fest, nur die Mengen fehlten. Irgendwo im Internet fand ich Mengenempfehlungen für ein Buffett und der Respekt vor der Aufgabe wuchs immer weiter.

Die Kinder haben wir - je nach Alter - auf Erwachsene umgerechnet und kamen bei insgesamt 43 Personen auf 35 Erwachsenenportionen, umgerechnet sind das:

• 7 kg Fleisch
• 3,5 kg Salat
• 1,3 kg Nudeln
• 4 kg Kartoffeln
• 3,2 kg Gemüse

Auf der einen Seite sehen diese Zahlen schon ziemlich imposant aus und liegen weit über meinen bisherigen Erfahrungen. Auf der anderen Seite kamen auch immer wieder Zweifel auf, ob es denn auch für alle reichen würde.

Nachdem die Zahlen feststanden, haben wir vorher schon Wärmebehälter, Schüsseln und Platten aufgeteilt um nicht am Ende mit zu wenig Geschirr da zu stehen. Der Einkaufszettel war auch definitiv einer der längsten, die wir je hatten.

Im Einzelnen gab es:

Gulasch vom Rind

Ungewöhnlich für ein Buffett? Vielleicht, aber sehr gut vorzubereiten und auf jeden Fall lecker:

• 3,5 kg falsches Filet
• Zwiebeln, ca. halbe Volumenmenge vom Fleisch
• Tomatenmark und 2 Dosen Tomaten (Tomaten sind so ziemlich das einzige, das ich aus Dosen benutze)
• Gewürze: Knoblauch, Pfeffer, Salz, Paprikapulver, Kümmel, Zitronenabrieb
• 2 EL Rübensirup
• ca. 1,5L Rotwein, etwas schwarzen Johannisbeersaft und 3L Rinderfond

Das Gulasch war noch das einfachste: Erst Fleisch, dann Zwiebeln portionsweise anbraten und in einen großen Topf füllen, alles andere dazu und etwa beim Siedepunkt etwa 8 bis 9 Stunden schmoren, dabei immer wieder umrühren. Dazu gab es Butterspätzle, die direkt vor der Buffetteröffnung gekocht wurden - manches kann man nicht vernünftig vorbereiten.

Salbei-Bacon-Hühnchen

Schier endlos scheinende Mengen Hähnchenbrust wurden gedrittelt, mit Salbei belegt, in Bacon eingewickelt, verschnürt, mit Pfeffer (kein Salz!) und Honig gewürzt und bei 75°C im Dampfgarer etwa 3 Stunden vorgegart - portionsweise, denn für diese Mengen ist unsere kleine Küche nicht ausgelegt. Sonntag früh wurde der Bacon vorsichtig kross gebraten, auf dem Buffett landeten sie in einer Tomatensauce mit Kräutern.

Beilagen

Je ein Kilo TK-Bohnen, schräg geschnittene Möhrchenscheiben, erster Saisonspargel und Blumenkohl fanden vermischt den Weg aufs Buffett, leider noch etwas sehr knackig.

Zwei Kilo kleine Kartoffeln wurden von Zoe gewaschen, dann fast gar gekocht und mit Meersalz, etwas Olivenöl und einem Großpack Rosmarin im Backofen bei ca. 100°C verheiratet. Dort blieben sie länger als geplant mit dem Ergebnis, dass unser Backofen sobald er heiß ist, heute noch nach Rosmarin durftet und die Kartoffeln wunderbar kräftig nach Rosmarin schmeckten. Zum Anrichten habe ich den Großteil der (mittlerweile nicht mehr ganz so sehr grünen) Rosmarinstengel weg gelassen und ein paar frische dazu gelegt.

2,5kg Kroketten-Kugeln - mehr als errechnet - lagen bereit und waren als erstes "aus", aber jeder (der wollte) hat zumindest einmal welche abbekommen. Die doppelte Menge wären wir wohl nicht losgeworden, aber ein Kilo mehr wohl schon.

Glasnudelsalat

Mit Abstand das wehrhafteste am ganzen Buffet waren die Glasnudeln, sie wurden 2 bis 3 Minuten in heißen Wasser eingeweicht und dann abgeschreckt. Des weiteren fanden sich im Salat geraspelte Karotten, Mungobohnensprossen, gaaaaanz wenig Sojasauce, gehackte Minze und Chilischote, Erbsen, gelbe Paprika und klein gewürfelter und gut angebratener Tofu.

Nußkäsesalat

Feldsalat mit Schafskäsewürfel, Walnüssen, roten Pflaumen und glatter Petersilie. Eigentlich ganz einfach, aber - finde ich zumindest - trotzdem eine schöne Mischung.

Tomatensalat

Wenn alles andere versagt - mein Tomatensalat geht immer ;-) Er besteht aus Tomatenwürfeln, roter Paprika, ebenfalls gewürfelt, roter Zwiebel, Rukola und Mozarella, dazu natürlich Balsamico-Olivenöl-Dressing (mit etwas Zucker).

Erdbeerspargelsalat

Eine Kreation, die erst recht spät während der Planungen entstanden ist: Die äußeren Blätter von Salatherzen wurden auf einer Platte ausgelegt. Grüner Spargel wurde mit dunklem Balsamico, Pfeffer, Salz, Zucker und Olivenöl mariniert und kurz vor dem Anrichten mit der Länge nach in Stifte geschnittenen Erdbeeren und Frühlingszwiebelringen vermischt. Auf jedes Salatblatt/Schiffchen kam eine Portion des Salatmixes und theoretisch ein wenig geriebene Zartbitterschokolade (die haben wir allerdings dann in der Hektik vergessen).

Schrecklich gesund

In Zoe's Kiga ist Rohkost tatsächlich der Renner und insbesondere für die Kinder gab es eine Platte mit Möhrchen-, Paprika, Gurke und (für Zoe, die drauf steht) Staudensellerie. In der Mitte stand in einer ganzen Paprika ohne Deckel ein Kräuterquark-Dip (der allerdings weitgehend ignoriert wurde).

Couscoustomaten

Couscous mit heißem Gemüsefond übergossen und ein paar Minuten ziehen lassen, dann Butter und viel fein geschnittenen Basilikum unterziehen. Die Mischung in ausgehöhlte Cocktailtomaten füllen und mit einem Deko-Basilikumblatt abdecken. Heiß eine traumhafte Kombination, aber auch kalt absolut lecker. Von den fast 50 Tomaten ist nicht viel übrig geblieben, vom Couscous dafür um so mehr, weil ich wie schon beim Probekochen die benötigte Menge maßlos überschätzt hatte.

Standards

Russische Eier, Lachsschnittchen (beides mit Kaviar) und eind 80 Spießchen jeweils mit einem Rindermett-Bällchen oder Miniwürstchen und einer Weintraube, Käse- oder Honigmelonenwürfel. "Langweiliger Standard" für Buffetts, aber gut angekommen, die Spieße besonders bei den Kids.

Dessert

Hier waren wir faul und haben einfach einen Obstkorb mit Äpfeln, Birnen, Physalis, Weintrauben und Bananen ans Ende gestellt. Nachdem alle erst einmal gesättigt waren, kam noch eine große Schüssel Mini-Magnum (bzw. dessen Discountvariante) dazu - sonst hätten die Kids nichts außer Eis gegessen (und vermutlich nicht nur die Kids).

Schlachtplan

Hatte ich schon erwähnt, dass ich einen ziemlichen Respekt vor der Aufgabe hatte? Rechtzeitig vorher habe ich jeden Arbeitsschritt aufgeschrieben und auf "Bis Freitag", "Samstag", "Sonntag früh" und "Sonntag Mittag", also direkt vor der Buffetteröffnung, aufgeteilt. Die gesamte Planung hing dann in der Küche, insgesamt immerhin 5 A4-Seiten.

Der Samstag war - neben anderen Vorbereitungen - eine einzige Essensschlacht und gleich Sonntag früh ging es weiter, mit gerade mal 5 Stündchen Schlaf. Der wird sowieso maßlos überbewertet. Ziel war es, am Sonntag auf jeden Fall genug Zeit zu haben und vor allem vor dem Buffettstart nur das absolut nötigste zu machen: Erdbeerspargel-Salat anrichten, Salate - soweit notwendig - mit Dressings mischen, Spätzle kochen und Kroketten in einem Pool aus heißem Öl ertränken.

Rückblick

Die Planung ist ziemlich gut aufgegangen. Das Gemüse hätte besser gegart sein sollen und die Schokolade über dem Erdbeerspargel haben wir vergessen, aber ansonsten hat alles ganz gut funktioniert - viel besser, als erwartet.

Kuchen

 Ja, den gab es Nachmittags dann auch noch. Backen ist ganz und gar nicht mein Gebiet, deswegen nur der Vollständigkeit halber das Angebot:

• Apfelkuchen
• Käse-Sahne-Torte mit Erdbeeren (die unfreiwillig durch Pfirsiche ersetzt wurden, aber das hat (fast) keiner gemerkt)
• Tiroler Nußmuffins
• Googlehupf (ohne Cookie- oder Datenschutzhinweis)
• Missino-Smoothie-Torte
• Crispy-Fish-Konfekt (so eine Art knusprige Mini-Muffins mit Fisch-Deko)

Torten und Kuchen waren Spenden - denn die hätten wir nicht auch noch geschafft, dazu hatten wir zu wenig Zeit, Platz und Backöfen.

Danke!

Am Ende sah unsere Küche wie ein Schlachtfeld aus und es ist nur einigen fleissigen Händen, die zwischenzeitlich aufgeräumt und den Geschirrspüler beschäftigt haben, zu verdanken, dass es nicht noch viel, viel schlimmer aussah. Vielen Dank für Eure Hilfe, ohne Euch hätten wir es nicht geschafft!

Ebenso vielen Dank für die Kochhilfe vorher!