Hermes Paketverwirrung

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Hermes, der geflügelte Götterbote hat in der Neuzeit einen Paketdienst gegründet und liefert zuverlässig langsam Pakete aus. Laufzeiten von einer Woche sind normal - zumindest bei uns - Zusteller, die am Sonntag Mittag an einer Firmenadresse aufkreuzen, auch. Am Dienstag kam ein verspätetes Geburtstagsgeschenk für Bea und auch wenn ich das Tracking nicht kontrolliert habe, kann ich mir bei meiner Tante kaum vorstellen, dass sie es verspätete aufgegeben hat.

Vor ein paar Tagen (um nicht zu sagen Anfang der Woche) haben wir ein Paket für einen Kunden aufgegeben. Hermes nimmt geringfügig größere Pakete als DHL an und so fiel die Wahl auf den Götterboten. Also Online-Paketlabel erstellt, beim Shop abgegeben... nö, doch nicht, denn der ortsansässige Hermes-Shop hat derzeit leider Nachmittags geschlossen.

Also im Nachbarort im Shop abgegeben... nö, wieder nix, denn dieser Hermes-Shop wollte keine großen Pakete annehmen und Ausland war ihm auch nicht so geheuer.

Eine dritte Option blieb noch und tatsächlich: Vollkommen unerwartet wurde unsere Sendung dort angenommen! So weit, so gut, an dieser Stelle ist die Geschichte eigentlich zu Ende und wäre damit kaum einen Blog-Post wert.

Doch weit gefehlt, denn diesmal hat der Hermes-Abholer sich geweigert das Paket mitzunehmen. Er war der Meinung, es wäre zu groß für seine Preisklasse, also rief der Shop uns an und wir durften vor Ort nachzahlen. Na endlich, die Kundin wartet schließlich.

Gestern Abend dann ein erster Erfolg: Die Sendung ist im Hermes-Tracking vorhanden! Sie wurde gleich drei Mal im Hermes HUB Hannover sortiert. Na gut, wenn sie denn so gerne Sendungen sortieren, sollen sie das gerne tun.

Heute der Schock: Plötzlich stand ein Hermes-Kleintransporter vor unserer Tür und wollte - genau - unser schönes Paket abliefern. Die Hermes-Personaldisposition war dabei besonders intelligent: Einer der zwei Fahrer, die ziemlich offensichtlich nur Sperrgut im Auto hatten, ging an Krücken. Wäre das Paket 30 und nicht nur 18kg schwer gewesen, hätte der andere bestimmt seine Freude gehabt.

Irgend jemand hatte über den aufgeklebten Paketschein unsere Adresse geklebt. Die beiden Fahrer bestanden darauf, wir wären der Empfänger und auch eine Kopie des Original-Paketscheins (ich drucke die Dinger nicht umsonst immer zweifach aus, einmal für unsere Unterlagen) konnte sie nicht vom Gegenteil überzeugen, ebenso wenig der Umstand, dass ein Auslandspaket normalerweise nicht gleichzeitig innerhalb Deutschlands aufgegeben und ausgeliefert wird. Nur durch meine beharrliche Weigerung haben beide schließlich das Paket im Auto belassen und wieder mit zum Paketzentrum genommen.

Ich wollte Hermes nicht anrufen, denn ich sehe es nicht ein, für ein fremdverursachtes Problem eine teure 0900er  Servicenummer zu bezahlen, aber über einige Umwege fand sich schließlich die 01805/333325, eine Hermes-Rufnummer zu einem vertretbaren Telefontarif. Die nette Dame vom Callcenter konnte wenigstens etwas Licht ins Dunkel bringen: Nicht Absender und Empfänger wurden vertauscht, sondern die Sendung wurde absichtlich wieder an uns zurück geschickt, denn sie war zu groß!

So große Pakete (wie man online im Paketschein buchen und im Shop abgeben kann) verschickt Hermes gar nicht ins Ausland, zumindest nicht in die Schweiz. Woher soll ich das bitte wissen? Genau, Intuition.

Irgendwann wusste sie auch nicht weiter und stellte mich in die Reklamationsabteilung durch - und dort wurde mir tatsächlich geholfen. Bei der Sendung handelt es sich um zwei Kartons die gemeinsam verpackt und mit Plastikband fachgerecht zusammengeschnürt sind. Dieses Paket erhalten wir jetzt zurück und Hermes schickt uns zwei Auslands-Freimarken, dann gehen beide Pakete einzeln auf die Reise - und kommen dann hoffentlich irgendwann an...