Seitenanfang

Warum kann nicht ein Mal alles gut sein?

Dieser Post wurde aus meiner alten WordPress-Installation importiert. Sollte es Darstellungsprobleme, falsche Links oder fehlende Bilder geben, bitte einfach hier einen Kommentar hinterlassen. Danke.


Entfernungen sind relativ, ein paar hundert oder ein paar tausend Kilometer machen häufig keinen Unterschied wenn man nicht da sein kann wo man sein sollte.

Eigentlich wollte ich heute ein bisschen über Geschäftsreisen schreiben, wie groß die Schwankungsbreite bei Reise und Unterbringung sein kann. Anlass dazu ist eine selbige auf der ich mich gerade befinde. Geschäftsreisen bedeutet immer ein kleines bisschen Urlaub auf Firmenkosten und - auch wenn ich sie liebe - Urlaub von den Kindern. Wer selbst Kinder in nicht-alleinreisefähigem Alter hat weiß wovon ich rede: Ein paar Tage ohne Kids sind Urlaub 2.0 auch wenn man sie vermisst.

Nun sitze ich also irgendwo etwa 800m über dem Meeresspiegel in einem Hotel und fühle mich - als norddeutscher Flachländer - ein bisschen von den Bergen umzingelt. Nach einem kräftigen Stau bei der Anreise sind wir viel zu spät angekommen und mein eigentlich geplantes Programm ist damit vollkommen ausgefallen.

So wirklich böse bin ich nicht, die freie Zeit lässt sich in einem guten Hotel problemlos in der Badelandschaft oder wie jetzt auf der Terrasse mit bloggen verbringen. Etwas komisch fand ich es nur als mein Handy bei einem kleinen Ausflug auf einen der umstehenden Berge plötzlich eine GoogleTalk-Nachricht verkündete: Dieser Berg hat WLAN. Wozu ein normaler Mensch - an dieser Stelle - 1552m über dem Meeresspiegel umgeben von Schnee ohne ein Hotel oder ähnliches in der direkten Nähe WLAN brauchen soll ist mir schleierhaft.

Wie gesagt, eigentlich wollte ich über Geschäftsreisen schreiben, denn sie haben auch immer einen großen Nachteil: Die, die man liebt müssen zu Hause bleiben. Bald bin ich wieder zurück, eigentlich also kein Problem und ich genieße diesen Mini-Urlaub wirklich. Bis mein Handy gerade die nächste Nachricht brachte: Bea hatte einen Anfall.

Anfälle hat sie andauernd, das ist vollkommen normal (bei ihr), aber dieser war wieder einer "anderen". Normalerweise lässt sie sich relativ leicht wieder rausholen und selbst wenn man nicht eingreift ist er nach einer, höchstens zwei Minuten vorbei, aber der eine heute war wieder einer der "ursprünglichen", die zu ihrer ersten Einweisung in die MHH Kinderklinik geführt hatten. Da hilft nichts außer Diazepam, ein starkes Beruhigungsmittel und Notfallmedikament.

Man stelle sich vor einen Abend lang kräftig zum Glas zu greifen und irgendwann einfach total abgeschossen einzuschlafen. Für Bea dürfte es in etwas der gleiche Effekt sein, allerdings tritt die volle Wirkung innerhalb von 2-3 Sekunden ein, der Anfall wechselt zu einem Tiefschlaf und die nächsten Stunden schläft sie ihren Rausch aus. Sobald sie wieder wach wird, will sie natürlich aufstehen, allerdings dauert es noch mindestens eine halbe Stunde bis sie wieder "nüchtern" genug ist um gerade zu laufen. Bei aller Dramatik sieht das auch irgendwie komisch aus.

Seit über einem Jahr, vielleicht auch noch länger, war sie zumindest frei von diesen Anfällen. Wir hatten gerade vor Kurzem unseren Diazepamvorrat entsorgt, weil er abgelaufen war ohne dass sie ihn gebraucht hatte - es kann auch positiv sein, Medikamente wegschmeißen zu können. Natürlich nicht bevor aktueller Ersatz (der dann in zwei Jahren ablaufen wird) vorhanden war - zum Glück.

Ich wäre sofort zurückgekommen, allerdings hätte ich nicht mehr tun können als meine Frau zu unterstützen, allerdings hat sie den Vorfall gut weg gesteckt. Es war auch nichts Neues, im Kindergarten hatten wir das anfangs noch mindestens einmal im Monat. Also bleibe ich hier und werde morgen wie geplant zurück fahren. Erfahrungsgemäß sind die nächsten 24 Stunden sowieso immer anfallsfrei und die Hoffnung auf einen einmaligen Ausrutscher ist durchaus begründet.

Gerade lief hier eine Familie mit Kleinkind etwa in Zoe's Alter vorbei. Töchterchen rannte auf Papa zu doch als dieser die Arme ausstreckte um sie aufzufangen blieb sie stehen: "Papa soll das nicht machen!" Nein, Papa umrennen ist schöner, es hat einen Geschmack von Überraschungseffekt (auch wenn Papa sie kommen sieht). Die Szene hätten auch wir mit Zoe sein können, unverändert, exakt diese Situation hatten wir schon oft.

 

3 Kommentare. Schreib was dazu

  1. Oje, so ne Nachricht wenn du grad soweit entfernt bist von deinen Lieben ist sicher nicht einfach. :( Und heftig was Bea für Medis braucht in ihrem Alter. Ich kenn das Medi selbst, allerdings lieg ich nicht gleich nach ein paar Sekunden flach. ;)

  2. Sebastian

    Vermutlich bekommt ihr die gleiche Dosis aber Du wiegst vermutlich etwas mehr als 25kg :-)

  3. Ähm, ja viel mehr^^

Schreib was dazu

Die folgenden HTML-Tags sind erlaubt:<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>