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Die Offline-Ausgabe der Welt berichtet heute über die zunehmende Zahl von Einbrüchen in Deutschland. Bremens Innensenator Ulrich Mäurer empfiehlt, Wertgegenstände mit "künstlicher DNA" zu schützen. Ein kurzer Klick zum allmächtigen Google erklärte, worum es sich bei der künstlichen DNA handelt - der Artikel schweigt sich darüber leider aus.Tatsächlich sind es drei Komponenten, die gemeinsam Diebstähle aufklären sollen:
- Eine unter UV-Licht reflektierende Farbe
- Mikropunkte, für das bloße Auge kaum sichtbar, bedruckt mit einem eindeutigen nummerischen Code
- Eine chemische Substanz, die in ihrer Kombination einzigartig ist - die eigentliche künstliche DNA
Leider hat der Besuch der Hersteller-Website mich ziemlich enttäuscht:
1. Schon das kleinste Markierungs-Kit kostet rund 90 Euro.
Berücksichtigt man Anschaffungspreis, Wertverlust und Hausratversicherung, dürfte so manches leicht wiederverkaufbare Elektronikgerät effektiv weniger wert sein, als die Markierung kostet. Abgesehen davon sind bis zu 900 Euro für Diebstahlschutz für die meisten Menschen kaum finanzierbar.
2. Das größte Manko: Die Registrierung ist auf 3 Jahre begrenzt.
Eine Erweiterung auf 5 Jahre ist zwar möglich, aber nicht nur kostenpflichtig, sondern unverhältnismäßig teuer. Ein RAID 6 aus 4x 250 GB Festplatten dürfte etwa 150 Euro kosten - einmalig. Darauf haben allerdings grob geschätzt mindestens 262 Millionen DNA-Registrierungen Platz. Selbst wenn die Daten nach 3 Jahren auf DVD's gebrannt werden, würde eine DVD immer noch mehr als 3 Mio. Registrierungen aufnehmen. Eine mindestens 10jährige Registrierung ohne Aufpreis wäre also finanziell ohne Aufpreis problemlos machbar, denn die Markierung ist dauerhaft: Wird Opa's Taschenuhr 6 Jahre nach der Markierung geklaut, kann sie nicht zurückgegeben - denn die Maximalzeit der Registrierung ist abgelaufen und die künstliche DNA hilft leider auch nicht mehr.
1 Kommentar. Schreib was dazu-
Andrea Geller
19.05.2011 11:17
Antworten
Also ich bin begeistert von der künstlichen DNA und habe mir selbst auch ein Home Kit gekauft. Da ich im Testgebiet im Bundesland Bremen wohne, habe ich nur 75 Euro dafür bezahlt. Dieses "kleinste Kit" wie du es nennst, reicht locker für mindestens 50 Gegenstände, wenn nicht noch mehr. Von daher dürfte ja wohl pro Haus oder Wohnung ein Kit reichen. Außerdem erhält man mit dem Kit viele verschieden große Aufkleber, die an Türen, Fenster, an die Gegenstände selbst und sogar am Auto befestigt werden können. Eine kleine UV-Taschenlampe ist ürbigens auch noch mit dabei.
Die Registrierung ist für drei Jahre, da hast du recht. Man kann natürlich immer verlängern und das kostet auch. Macht ja auch Sinn, denn der Hersteller ist eine profit-orientierte Firma und nicht die Wohlfahrt. Was ist denn bitte heute noch umsonst? Außerdem finde ich die Verlängerung der Registrierung nicht übermäßig teuer: pro Jahr 7,50 Euro, wobei davon ein Teil an den Verein "Initiative Bürger & Polizie e.V." oder den "Förderverein für polizeiliche Prävention und Polizeigeschichte Bremerhaven e.V." geht.
Wie groß schätzt du denn die Daten einer einzelnen Registrierung ein? Dir ist hoffentlich klar, dass man nicht nur seinen Namen und die Nummer in die Datenbank einträgt, sondern auch die einzelnen Gegenstände, die markiert wurden aufzählen kann und mit Fotos dort hinterlegen kann.
Außerdem sind es nicht nur die finanziellen Werte, die man mit dieser DNA schützt. Klar sind viele Leute gegen Diebstäle / Einbrüche versichert und bekommen ihr Geld wieder. Doch das Gefühl, dass jemand in deine Privatsphäre eingegriffen hat und all deine Schränke durchwühlt hat, das bleibt. Nicht zu vergessen die Dinge, die ideellen Wert haben...